Stichwort: Moser Holding

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Der Tiroler Medienverlag war bis dato Österreichs viertgrößter Medienkonzern. Ihr Flagschiff ist die "Tiroler Tageszeitung".

Mit einem Jahresumsatz von 221 Mio. Euro und rund 1.230 Mitarbeiter war die expansionsfreudige Tiroler Moser Holding bis dato der viertgrößte Medienkonzern Österreichs. Neben ihrem Flaggschiff, der "Tiroler Tageszeitung", ist das Unternehmen vor allem am Gratiszeitungssektor aktiv. Hier hat die Holding in und außerhalb Tirols unter anderem die "Bezirksblätter" sowie die "Rundschau am Sonntag" und "Bezirksrundschau am Donnerstag" - die Nachfolger der "Oberösterreichischen Rundschau" - am Markt. Bereits seit April haben die Tiroler gemeinsame Sache mit der Styria Medien AG gemacht und den bundesweiten Gratiszeitungsring Regionalmedien Austria AG gegründet.

Springer und zurück

Die Wurzeln der Moser Holding gehen auf die Gründung des Tiroler Platzhirschen, der "Tiroler Tageszeitung", durch alliierte Streitkräfte im Jahr 1945 zurück. Nach dem Abzug der Truppen gründete Joseph Stephan Moser 1946 mit vier weiteren Gesellschaftern die Holding als unternehmerisches Dach der "TT". 1979 wurde Moser Alleineigentümer des Verlags bis er zehn Jahre später 45 Prozent an den deutschen Medienriesen Axel Springer verkaufte. Zwei Jahre später, 1991, folgten weitere zwanzig Prozent.

Neun Jahre nach dem Tod des Gründungsvaters (1993), der bis 1992 auch Vorsitzender der Chefredaktion war, kaufte die Erbengemeinschaft Ende 2002 die Springer-Anteile aus Deutschland zurück. Wenig später holte sich die Familie Moser - Ursula Moser, die Frau des verstorbenen Gründungsherausgebers, und die fünf Söhne Peter, Oswald, Hubert, Ivo und Stephan Moser - die Südtiroler Verlagsgruppe Athesia an Bord. Sie hielt 50 Prozent an dem Innsbrucker Verlag, bis die Erbengemeinschaft das Aktienpaket im Jahr 2007 wieder zur Gänze zurückkaufte. Nach der raschen Expansion der vergangenen Jahre stieg im Vorjahr die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich mit 15 Prozent bei der Moser Holding ein.

Ab Herbst im Kleinformat

Im Jahr 2008 war der Tiroler Verlag besonders umtriebig. Die Holding rief eine "Ein-Marken-Strategie" aus, nahm im Zuge dessen die "Neue Zeitung für Tirol" vom Markt und startete stattdessen die Gratis-Pendlerzeitung "TT Kompakt". Die kostenlose "Tirol am Sonntag" verschwand nach nur einem Jahr Lebensdauer wieder vom Markt. Das Flaggschiff, die "Tiroler Tageszeitung", wurde einem Relaunch unterzogen, erscheint seither siebenmal pro Woche und soll ab Herbst - wie die zur Styria gehörende "Kleine Zeitung" - im Kleinformat erscheinen. Neben einer Salzburger Druckerei erwarb die Moser Holding 2008 außerdem knapp 75 Prozent an der Wiener Bezirkszeitung "bz". Für Aufregung sorgte die Übernahme der "Oberösterreichischen Rundschau", die seit 2009 als Gratis-Wochenzeitung erscheint. Im Zuge der Umstrukturierung wurden 120 Mitarbeiter abgebaut.

Die Geschäfte der Moser Holding werden seit 2003 von Hermann Petz geführt. Nach dem Rückkauf der Springer-Anteile rückte er zum Vorstandschef auf und brachte die Holding auf Expansionskurs. In der neu zu errichtenden Aktiengesellschaft, in der künftig die gesamten Moser-Beteiligungen sowie die regionalen Aktivitäten der Styria gebündelt werden, wird Petz eine wesentliche Rolle einnehmen.

(APA)

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Das Tiroler Verlagshaus wird zu einer Tochterfirma der Styria, wo auch die "Kleine Zeitung" eingegliedert wird. Die Styria soll knapp 70 Prozent an dem neuen Unternehmen halten.

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