Das deutsche Familiennetzwerk hat ein Kölner Gericht eingeschaltet, um "Erwachsen auf Probe" zu stoppen. RTL will die umstrittene Sendung am Mittwoch erstmals ausstrahlen.
Das deutsche Familiennetzwerk, ein bundesweiter Verbund aus knapp 100 Organisationen, hat ein Kölner Gericht eingeschaltet, um die RTL-Reihe "Erwachsen auf Probe" zu stoppen. Das Netzwerk beantragte beim Verwaltungsgericht einen Erlass auf einstweilige Anordnung. Das teilte Anwalt Frank Roeser mit, der im Auftrag des in Hollern (Niedersachsen) ansässigen Vereins Familien e.V., dem Dachverein des Familiennetzwerks, handelt. Die umstrittene Reihe "Erwachsen auf Probe" soll morgen, Mittwoch (20.15 Uhr), anlaufen. In ihr sollen Teenager den Umgang mit "geborgten" Babys und Kleinkindern lernen.
Ziel des Antrags sei es, die Ausstrahlung von "Erwachsen auf Probe" zu verhindern, da "gravierende Menschenwürdeverletzungen" befürchtet würden. Kinder würden "zu Objekten herabgewürdigt, ihre Menschenwürde wird schwer verletzt", hieß es. Zudem werde dem Fernsehzuschauer suggeriert, dass die Vermietung von Kindern "normal" geworden sei.
"Bereits schwangere Mädchen im Teenageralter könnten durch die Sendung, in denen vollkommen überforderte Teenager-Pärchen in - aus pädagogischer und familiärer Sicht - abschreckender Art und Weise gezeigt werden, ermuntert und geradezu aufgefordert werden, die Schwangerschaft abzubrechen oder ihr Kind abzutreiben", so das Familiennetzwerk.
(Ag.)