Reaktionen: ''Gewinner des Abends'' und ''Chaostheorie''
Die FPÖ freut sich über den "Erfolg", den man "nicht kleinreden" könne. Die SPÖ hat gemischte Gefühle - und gibt sich "demütig".
30.12.2016 um 15:55
SPÖ-Spitzenkandidat Michael Häupl nahm Sonntagabend das Wien-Wahl-Ergebnis mit einer Mischung aus Freude und Enttäuschung an, vor allem aber „mit Respekt und Demut“, erklärte er. Und räumte ein: „Natürlich freue ich mich nicht über ein Minus.“ Er könne aber „damit leben“. Die Flüchtlingsfrage sei nicht sein „Wunschthema“ gewesen. Er habe „keinen Wert darauf gelegt in ein Duell mit dem Herrn Strache zu treten“.
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FPÖ-Spitzenkandidat Heinz-Christian Strache gab sich enthusiastisch: „Ich freue mich ehrlich sehr über das Ergebnis“, sagte er. „Die SPÖ hat das Wahlziel gehabt, die absolute Mehrheit zu erreichen und hat verloren, die FPÖ hat das historisch beste Ergebnis erreicht“, fügte er hinzu. Es werde daher „heute niemand unseren Erfolg kleinreden können“.
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Darauf angesprochen, dass sie bei einem Minus zurücktreten würde, sagte die Grünen-Spitzenkandidatin Maria Vassilakou in einer ersten Reaktion: „Der Abend ist noch jung, wir warten erstmal ab, bis die Stimmen ausgezählt sind.“
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Sichtlich enttäuscht über den Ausgang des Urnengangs war ÖVP-Spitzenkandidat Manfred Juraczka: „Es ist unbestritten, dass das Ergebnis schmerzlich ist.“ Man habe „leider viel zu wenig Möglichkeit, uns mit den Zukunftsthemen dieser Stadt zu beschäftigen“. Das Thema Asyl habe „alles überlagert“.
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„Das ist ein sehr sehr gutes Ergebnis, darüber bin ich sehr glücklich“, freute sich Neos-Spitzenkandidatin Beate Meinl-Reisinger. Sie sei „sehr froh, dass wir den Einzug geschafft haben". So wie es aussehe, „sind wir die Gewinner des Abends, weil wir den meisten Zuwachs haben“.
Die Presse
Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) ist erfreut über das Abschneiden der SPÖ: „Es ist ein tolles Ergebnis." Und: „Ich gratuliere dem Wiener Bürgermeister." Dieser habe in schwierigen Zeiten einer Wirtschafts- und einer Flüchtlingskrise „ein beachtliches Ergebnis" erreicht. Von einem „deutlichen Wähler-Votum", sprach SPÖ-Bundesgeschäftsführer Gerhard Schmid. Die Wähler hätten unter „schwierigen Rahmenbedingungen eine deutliche Entscheidung getroffen". (Bild: SPÖ-Bundesgeschäftsführer Gerhard Schmid und Bundeskanzler Werner Faymann)
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ÖVP-Bundesparteiobmann Reinhold Mitterlehner hat als Konsequenz aus den neuerlichen Verlusten bei der Wien-Wahl eine „vollkommene Neuaufstellung der ÖVP-Wien" angekündigt. Als Gründe für die Niederlage seiner ÖVP machte der Vizekanzler das Duell zwischen SPÖ und FPÖ und das Flüchtlingsthema aus. Nicht unerwartet, deswegen aber nicht weniger enttäuschend. So kommentierte ÖVP-Generalsekretär Gernot Blümel das schwache Abschneiden der Wiener Volkspartei bei der Gemeinderatswahl in der Bundeshauptstadt. (Bild: ÖVP-Vizekanzler Reinhold Mitterlehner und Generalsekretär Gernot Blümel)
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Die Bundessprecherin der Grünen, Eva Glawischnig, meinte Sonntagabend: „Es ist jedenfalls sehr respektabel. Eine Fortsetzung von Rot-Grün in Wien geht sich jedenfalls aus.“ Die SPÖ habe in den vergangene Wochen „mit Umfragen Politik gemacht“, daher hätten wohl viele Grüne-Wähler den Roten ihre Stimme geliehen. Es heiße nun abwarten, „was die SPÖ damit macht“.
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Die von der ÖVP übergelaufene City-Chefin Ursula Stenzel bezeichnete die 31 Prozent der FPÖ als „ausgezeichnetes Ergebnis". Zu ihrem Überlauf zu den Freiheitlichen erklärte Stenzel, „ich bin überzeugt davon, dass ich das Richtige getan habe". Das Ergebnis zeige, es sei ein „sehr guter Tag für die Demokratie, auch ein sehr guter Tag für die Stadt" und auch ein guter Tag für die FPÖ.
Die Presse
Bei Neos-Bundesparteichef Matthias Strolz ist die Freude über das Ergebnis der Pinken groß. „Ich freue mich, es ist ein wichtiger Schritt für Neos", sagte er.
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Der freiheitliche Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer nannte das Wahlergebnis einen Grund, um „überglücklich" zu sein. Die Auswirkungen der Wahl auf die Bundespolitik seien derzeit zwar nicht ganz klar, meinte Hofer: „Da müsste ich ein Experte für Chaostheorie sein." FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl nannte den 11. Oktober einen „Freudentag" für seine Partei.
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Der ehemalige Bundessprecher der Grünen, Alexander van der Bellen, sprach sich für eine Fortsetzung der rot-grünen Koalition in der Bundeshauptstadt aus. Dabei verwies er auf den früheren SPD-Chef Franz Müntefering, der einmal gesagt habe: „Opposition ist Scheiße."
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