Wählerstrom: FPÖ holt SPÖ-Stimmen, Grüne stützen Rote

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Die ÖVP verlor laut Wählerstromanalyse massiv an die Neos, die SPÖ gewann 16.000 Stimmen von Grünen.

Bei der Wien-Wahl hat die SPÖ 33.000 Stimmen an die FPÖ verloren. Der ÖVP kamen vor allem Wähler an die Neos abhanden, welche auch ehemalige Grün-Wähler anlocken konnten. Die SPÖ gewann von den Grünen - insgesamt 16.000 Grün-Wähler von 2010 machten am Sonntag ihr Kreuz bei der SPÖ. Das geht aus der SORA-Wählerstromanalyse im Auftrag des ORF hervor.

Die SPÖ gab 25.000 Stimmen an die Nichtwähler ab, konnte aber gleichzeitig 27.000 Stimmen von ehemaligen Nichtwählern und 12.000 Stimmen von der FPÖ lukrieren. Die FPÖ konnte 87 Prozent der Wähler von 2010 auch bei der aktuellen Wahl wieder mobilisieren. 29.000 Stimmen (elf Prozent der Gesamtstimmen für die FPÖ) erhielten die Freiheitlichen von ehemaligen Nichtwählern, 17.000 (sieben Prozent) von ehemaligen ÖVP-Wählern.

Nur 52 Prozent der ÖVP-Wähler von 2010 gaben der Volkspartei auch diesmal ihre Stimme. 19.000 Wähler verlor die Partei an die Neos, 11.000 an die SPÖ. Die Grünen gewannen 25.000 Stimmen von Erst- bzw. ehemaligen Nichtwählern hinzu (26 Prozent der gesamten Grüne-Stimmen). 11.000 Stimmen gaben die Grünen an die NEOS ab, 7.000 ehemalige Grün-Wähler gingen diesmal nicht zur Wahl. Die Neos bekamen ihre Stimmen - neben den erwähnten Flüssen von ÖVP und Grünen - vor allem von Erst- und ehemaligen Nichtwählern: 10.000 (20 Prozent der Neos-Stimmen) insgesamt.

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