VW entschuldigt sich mit Inserat bei Italienern

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Die italienische Polizei durchsuchte den Unternehmenssitz in Verona. Auch in Frankreich gab es eine Razzia beim deutschen Automobilbauer.

Volkswagen hat sich nach dem Skandal wegen Manipulation der Abgaswerte bei den italienischen Kunden entschuldigt. Mit einem großen Inserat in den wichtigsten Tageszeitungen des Landes gab der Autobauer einen "großen Fehler" zu. "Wir haben die Vertrauensbeziehung beeinträchtigt, die uns seit jeher verbindet", hieß es im Inserat.

"Sie sollen wissen, dass wir weitermachen werden, bis wir wieder voll Ihr Vertrauen zurückerobert haben", so der Autobauer. VW hob hervor, dass trotz der manipulierten Abgaswerte die Autos sicher seien. Sobald eine technische Lösung vorhanden sei, sollen die VW-Autos in Italien zurück in die Werkstätten gerufen werden. Die italienische Polizei hatte am Donnerstag den Sitz des deutschen Autobauers in Verona durchsucht. Die Ermittlungen laufen gegen sechs Manager der italienischen VW-Tochter.

Unterlagen in Frankreich beschlagnahmt

Auch in Frankreich ist der dortige Unternehmenssitz durchsucht worden. Die VW-Zentrale im nordfranzösischen Villers-Cotterêts sei durchsucht worden, außerdem hätten sich die Ermittler Zugang zu den VW-Büros in Roissy im Norden von Paris verschafft, verlautete am Sonntag aus Justizkreisen, womit ein Bericht der Zeitung "Journal du Dimanche" bestätigt wurde.

Die Durchsuchungen fanden demnach bereits am Freitag statt. Es seien Unterlagen und Datenträger beschlagnahmt worden. Volkswagen hatte im September eingeräumt, bei Umwelttests von Dieselfahrzeugen in den USA die Abgaswerte manipuliert zu haben. Durch eine entsprechende Software wurde bei den Tests ein niedrigerer Schadstoffausstoß gemessen als im Normalbetrieb. Die Software wurde weltweit in elf Millionen Dieselfahrzeuge eingebaut. Europaweit will der Konzern nun insgesamt 8,5 Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten zurückrufen.

Wie in anderen Ländern hatte auch die französische Justiz Anfang Oktober ein Ermittlungsverfahren wegen Betrugs eingeleitet. In Frankreich waren in den vergangenen Jahren knapp eine Million Diesel-Fahrzeuge mit der manipulierten Software verkauft worden.

(APA)

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