Griss: Keine finanzielle Unterstützung von Parteien

Irmgard Griss
Irmgard GrissAPA
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Die Ex-OGH-Präsidentin will noch heuer entscheiden, ob sie bei der Bundespräsidentschaftswahl antritt. Beraten lässt sie sich von keinem. Die Heirat für homosexuelle Paare befürwortet sie.

Irmgard Griss hat am Montagabend betont, dass sie bei einer Kandidatur für die Bundespräsidentschaft zwar Unterstützung von Parteien akzeptieren würde, allerdings nur in ideeller, nicht aber in finanzieller oder logistischer Hinsicht. "Dass eine Partei eine Kandidatur von mir finanziert, das war überhaupt nie in Diskussion", betonte die Juristin Montagabend in der "ZiB2" des ORF. Und sie führte aus: "Ich habe immer gesagt, ich würde nicht als Kandidatin einer Partei antreten. Wenn aber eine Partei sagt, das ist jemand, den wir uns vorstellen können als Bundespräsident, dann habe ich natürlich nichts dagegen."

Die endgültige Entscheidung über ein Antreten will sie - voraussichtlich noch in diesem Jahr - bekannt geben, sobald klar ist, ob das für den Wahlkampf notwendige Geld aufgebracht werden könne, so die durch die Leitung der Hypo-Untersuchungskommission bekannt gewordene ehemalige Präsidentin des Obersten Gerichtshofs (OGH). Um wie viel es da gehe, könne sie noch nicht beurteilen.

Beratung unerwünscht

Beraten lässt sich Griss nach eigenen Angaben von niemandem, "das mache ich mit mir selber aus". Zu großen politischen Themen befragt gab sie an, für das Berufsheer gestimmt zu haben und für die Gleichstellung Homosexueller bei der Ehe zu sein. Beim Flüchtlingsthema pochte sie auf eine differenzierte Haltung zwischen einer Öffnung für alle und dem Hochziehen von Zäunen, ebenso wie bei der Frage, ob sie für oder gegen die gemeinsame Schule der Zehn- bis 14-Jährigen sei. Hier sprach sie sich für individuelle Förderung aus: "Ich glaube nicht, dass es entscheidend ist, welches Taferl drauf steht".

Zur Frage, ob sie FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache als Bundeskanzler angeloben würde, wenn er über die entsprechende Mehrheit verfüge, verwies Griss auf die Verfassung, an die sie sich halte. Wenn es die einzige Möglichkeit sei, eine regierungsfähige Exekutive zusammenzubringen, würde sie es tun. Letztlich sei dies die Entscheidung der Wähler, der Bundespräsident sei hier nur das letzte Glied.

Bundeshymne? "Ich kann gar nicht singen"

Auf die Frage von Moderator Armin Wolf, ob Griss die österreichische Bundeshymne in der alten ("Heimat bist du großer Söhne") oder neuen Version (sie wurde um die "großen Töchter" erweitert) singe, meinte sie: "Ich muss gestehen, dass ich selten mitsinge, weil ich ja gar  nicht singen kann." Die Änderung habe sie "nicht unbedingt notwendig gefunden", da es sich um einen alten Text handele. Aber: "Wenn man meint, man muss das modernisieren, ist das sicher eine Möglichkeit." Als Bundespräsidentin würde sie jedenfalls die Variante mit den Töchtern singen: "Das ist ja die Fassung, die jetzt gilt."

>> Irmgard Griss in der "ZiB2"

(Red./APA)

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