Schwarzer: „Nulltoleranz für frauenfeindliche Flüchtlinge“

Alice Schwarzer
Alice Schwarzer(c) APA/dpa/Henning Kaiser (Henning Kaiser)
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Alice Schwarzer legt Forderungskatalog vor.

Berlin. Es ist eine scharfe Mahnung, die Alice Schwarzer in der Zeitschrift „Emma“ formuliert. Sie kreist um den Schutz von Flüchtlingsfrauen und -kindern, manchmal vor den „eigenen Männern“. „Viele der überwiegend jungen Männer, die da jetzt zu uns kommen, sind bisher noch nicht einmal von einem Hauch Gleichberechtigung gestreift worden“, so die deutsche Frauenrechtlerin. „Sie kommen aus Kulturen wie dem Islam, in dem Frauen als minderwertig gelten. Sie sind überwiegend Araber, bei denen es, unabhängig vom Glauben, schlecht bestellt ist um Frauenrechte.“

Aufklärungskurse gefordert

„Emma“ gießt die Bedenken in einen Forderungskatalog. Für alleinreisende Frauen müssten getrennte Unterkünfte und im Asylverfahren weibliche Dolmetscher zur Verfügung stehen. Es dürfe null Toleranz bei Einschüchterungsversuchen geben, wie der Weigerung, sich von Frauen helfen zu lassen. Sprach- und Aufklärungskurse müssten gekoppelt werden, Letztere „die Akzeptanz aller von der normativen Heterosexualität abweichenden sexuellen Identitäten“ beinhalten. Zu Übergriffen auf Frauen und Kindern heißt es: „Es stellt sich die Frage, ob solche Verstöße auch ein Grund für die Ablehnung des Asylgesuchs sein können.“ (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.10.2015)

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