Heta-Gläubiger könnten mit Quote von fast 57 Prozent rechnen

headquarters of Hypo Alpe Adria
headquarters of Hypo Alpe Adria REUTERS
  • Drucken

Die Gläubiger-Information weist jedoch speziell darauf hin, dass die Entscheidungen über Höhe und Zeitpunkt ausschließlich bei der FMA liegen.

Die staatliche Hypo-Abbaufirma Heta hat in der Nacht auf Mittwoch in einer ersten umfangreichen Gläubiger-Information eine um die Halbjahresdaten adaptierte Mittelfristplanung geliefert. Sie lässt Rückschlüsse über den beabsichtigten Schuldenschnitt für die Anleihegläubiger zu. Nach aktuellen Bewertungen und Abbauplänen würden allein aus dem Heta-Finanzplan knapp 57 Prozent Quote herausschauen.

Die Heta selbst schreibt in ihrer Info unter zahlreichen "Warnhinweisen", dass sich aus dieser Mittelfristplanung keine Rückschlüsse bzw. Aussagen über Zeitpunkt und Höhe einer allfälligen Gläubigerbefriedigung ableiten lassen. Diese richteten sich ausschließlich nach den Entscheidungen der Abwicklungsbehörde (FMA).

Wird dennoch eine grobe Überschlagsrechnung angestellt, so kann der landesbehaftete Schuldenstand zum 30. Juni 2015 der für 2020 erwarteten Barreserve nach dem Plan-Abbau gegenübergestellt werden. Heuer Ende Juni betrug die Summe der landesbehafteten Verbindlichkeiten 11,1 Mrd. Euro.

Barreserve von 6,3 Mrd. für 2020 geplant

Nach dem "indikativen Finanzplan" 2015 bis 2020 geht die Heta aktuell davon aus, dass 2019 und 2020 im wesentlichen nur mehr Kundenforderungen abzubauen seien. 2020 bestehe die Bilanz neben Liquidität nur mehr aus Refinanzierungslinien zur früheren Südosteuropa-Tochter und zur früheren Italientochter (HBI) sowie den Wohnbauförderungsdarlehen der Heta AG.

Die gesamte "Barreserve" soll, wie die Heta jetzt schreibt, 2020 rund 6,3 Mrd. Euro betragen. Dieser Cash Bestand soll durch Abverkäufe und Verwertungen gebildet sein und bei der Notenbank liegen, wie es heißt. Zum heurigen Halbjahresstichtag belief sich das Guthaben bei der Notenbank auf 2,1 Mrd. Euro.

Abgesehen von den Heta-Zahlungen an die Gläubiger muss auch das Land Kärnten wegen seiner Haftungen in Abhängigkeit seiner wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit einen Beitrag an die Heta-Gläubiger leisten. Dem Vernehmen nach soll es noch heuer ein erstes Vergleichsangebot an die Heta-Anleihegläubiger geben.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

The logo of defunct lender Austrian bank Hypo Alpe Adria stands on the rooftop of its headquarters in Klagenfurt
Österreich

Heta: Vereinbarung Kärnten-Bund verzögert sich

Kaiser erklärte nach der Regierungssitzung in Klagenfurt, man habe über das Vertragswerk berate, es hätten aber noch Beilagen gefehlt.
FILE AUSTRIA ECONOMY HYPO ALPE-ADRIA
Österreich

Heta-Gläubiger werfen Kärnten "Taschenspielertricks" vor

Die Gläubigergruppe "Teutonia" fordert ernsthafte Gespräche. Sie lehnt das nachgebesserte Angebot der Landesregierung ab.
The logo of defunct lender Austrian bank Hypo Alpe Adria stands on the rooftop of its headquarters in Klagenfurt
Österreich

Hypo: Kärnten bessert nach, Gläubiger skeptisch

1,2 Milliarden Euro will das Land für den Rückkauf der Anleihen beisteuern. Die Gläubiger dürfen mit einer Quote von 66 bis 70 Prozent rechnen. Sie haben jetzt einige Wochen Zeit, um anzunehmen oder zu klagen.
Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser
Österreich

Kärnten: 1,2 Mrd. für die Heta-Landeshaftungen

Kärnten will sich vom Bund 1,2 Mrd. Euro leihen, um den Gläubigern der Hypo-Bad Bank Heta die Landeshaftungen abzukaufen.
Österreich

Hypo: Heta baut Assets und Mitarbeiter ab

Der Abbau der ehemaligen Hypo Alpe Adria erfolge besser als geplant, sagt Heta-Chef Schoenaich-Carolath nach einem halben Jahr im Amt. 2016 müssen 400 der 1200 Mitarbeiter gehen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.