Die Formkurven von Rapid und Gegner Pilsen gehen auseinander.
Wien. Eine Leistungssteigerung muss her, wenn Rapid heute im Happel-Stadion gegen den tschechischen Meister Viktoria Pilsen einen vollen Erfolg einfahren will (21.05 Uhr, live, Puls4). „Wir wissen, dass wir im letzten Spiel keine allzu gute Leistung gebracht haben“, sagt Rapid-Trainer Zoran Barišić. Denn während die Hütteldorfer am Sonntag beim 1:2 gegen Schlusslicht WAC die vierte Niederlage in den letzten sechs Meisterschaftspartien kassiert hat und die Tabellenführung abgeben musste, erlebt Pilsen ein Hoch.
Tschechiens Meister hat nach einem schwachen Saisonstart mit fünf Punkten aus vier Ligaspielen und dem Out in der Champions-League-Qualifikation gegen Maccabi Tel Aviv wieder in die Erfolgsspur gefunden. Nach der Trennung von Miroslav Koubek gewann Pilsen unter Nachfolger Karel Krejčí alle sechs Meisterschaftsspiele, schaffte den Vorstoß auf Rang zwei und zog nach Punkten mit Leader Sparta Prag gleich.
Auch in den vergangenen drei Saisonen machte sich Pilsen jeweils mit dem Konkurrenten aus der Hauptstadt den Meistertitel aus. „Ich sehe sie auf gleicher Höhe, Pilsen hat für mich aber die etwas bessere Mannschaft“, erklärt der 42-jährige Ex-Rapidler und elffache tschechische Teamspieler René Wagner. Die Hoffnungen bei Pilsen liegen vor allem auf dem 27-jährigen slowakischen Torjäger Michal Duris, der diese Saison in 14Pflichtspielen schon zehn Mal getroffen hat.
Im Gegensatz zur verpatzten Generalprobe von Rapid feierte Pilsen am Samstag zu Hause ein 4:2 gegen Aufsteiger Zlín. „Sie haben nicht so gut gespielt, sind aber mit Standards erfolgreich gewesen. Da sind sie ganz stark“, analysiert Ex-Stürmer Wagner. Das ist auch Barišić nicht entgangen. „Sehr gefährlich ist die Offensivabteilung, da sind sie sehr variabel und technisch gut. Höllisch aufpassen müssen wir auch bei Standardsituationen“, meint der Rapid-Coach.
Doch in der Europa League hat Rapid nach den Siegen gegen Villarreal und Dinamo Minsk im Kampf um den Aufstieg alle Trümpfe in der Hand, die Wiener stehen nach zwei Spielen an der Spitze der GruppeE. „Wir sind noch nie so gut gestartet, aber wissen auch, dass wir noch einige Punkte brauchen“, sagt Steffen Hofmann. „Ein Sieg wäre „ein richtig großer Schritt in Richtung überwintern“. Auf dem Kapitän liegen die Hoffnungen der erwarteten 38.000 Anhänger, schließlich hat er in den beiden bisherigen Europa-League-Partien je ein Tor erzielt.
BVB-Star bleibt zu Hause
Marc Janko sind beim FC Basel in seinen 14 Pflichtspielen zehn Tore gelungen. Heute will der ÖFB-Teamstürmer im Heimduell mit Belenenses Lissabon auch in der Europa League erstmals zuschlagen (19 Uhr, live, SRF2). Auch Basel hat die ersten beiden Gruppenspiele gewonnen.
Borussia Dortmund ist ohne den Armenier Henrich Mchitarjan nach Baku zum FK Qäbälä gereist. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke begründete die mit dem Spieler abgesprochene Entscheidung mit dem territorialen Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan um die Region Bergkarabach. Der Verein habe eine „persönliche Fürsorgepflicht gegenüber dem Spieler“, meinte Watzke.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.10.2015)