"Die Presse"-exklusiv: US-Außenminister Kerry will mehr als zehn weitere Chefdiplomaten einladen, erneut nach Wien. Eine Teilnahme des Irans könnte an den Saudis scheitern.
Wien. Auch die nächste Runde der internationalen Verhandlungen für eine Lösung des Syrien-Konflikts wird in Wien stattfinden – und zwar am kommenden Freitag. Das erfuhr „Die Presse“ aus diplomatischen Kreisen. US-Außenminister John Kerry will dieses Mal mehr als zehn weitere Außenminister nach Wien einladen. So sollen unter anderem die Chefdiplomaten Deutschlands, Frankreichs und der Vereinigten Arabischen Emirate dazustoßen. Russland will auch Ägypten dabei haben. Man erwarte, dass auch der Iran zu dem Treffen eingeladen werde, sagte ein Sprecher des US-Außenministeriums in Washington am Dienstagabend.
Bei dem Dialaog am Freitag in Wien gehe es darum, wie ein politischer Übergang in Damaskus gelingen könne, sagte ein Sprecher des Außenministeriums am Dienstag in Washington. Streitpunkt ist unter anderem die Frage, ob Präsident Bashar al-Assad Teil einer Friedenslösung sein kann. Ziel der Gespräche zu Syrien seien eine "Regierung die nicht von Bashar al-Assad geführt wird", sagte US-Außenamtssprecher Kirby.
Folgetreffen im November
Am letzten Wiener Treffen am vergangenen Freitag hatten neben Kerry und dem russischen Außenminister, Sergej Lawrow, auch die Außenminister Saudiarabiens und der Türkei teilgenommen. Sie werden auch am kommenden Freitag wieder mit dabei sein, ebenso wie die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini. Die Verhandlungen sollen erneut im Hotel Imperial am Ring stattfinden.
Nach dem letzten Treffen sagte Kerry, dass in den Gesprächen „neue Ideen“ zur Syrien-Frage entwickelt worden seien. Auch ein weiteres Folgetreffen ist geplant. Es soll am 3. und 4. November stattfinden.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.10.2015)