Die Fokussierung auf Assad in den Syrien-Gesprächen sei "völlig ungerecht und umzumutbar", sagte der UN-Generalsekretär.
Die internationalen Syrien-Gespräche werden laut UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon durch die Frage nach dem Schicksal von Präsident Bashar al-Assad vollkommen blockiert. Es sei "völlig ungerecht und unzumutbar, dass das Schicksal einer Person den gesamten politischen Verhandlungsprozess in Geiselhaft nimmt", sagte Ban gegenüber spanischen Tageszeitungen vom Samstag. "Das ist inakzeptabel."
Bei den Verhandlungen über eine syrische Übergangsregierung beharre Damaskus darauf, dass Assad einer solchen angehören müsse, während vor allem westliche Länder dies ablehnten, sagte Ban. "Wir haben deswegen drei Jahre verloren, es gibt mehr als 250.000 Tote, mehr als 13 Millionen Flüchtlinge innerhalb Syriens (...), mehr als die Hälfte der Krankenhäuser, Schulen und Infrastrukturen sind zerstört worden." Es dürfe keine Zeit mehr verloren werden, mahnte Ban.
In Wien hatten am Freitag insgesamt 17 Länder sowie UNO und EU über den Syrien-Konflikt beraten. Dabei herrschte weiterhin Uneinigkeit über den Umgang mit Assad. Neben Russland nahm auch der zweite wichtigste Assad-Verbündete, der Iran, an den Gesprächen teil. Auch die USA, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, China, die Türkei, Saudi-Arabien, Katar, der Libanon, Ägypten, Jordanien und der Irak waren vertreten. Es galt als großer Fortschritt, dass Vertreter dieser zum Teil verfeindeten Länder an einem Tisch zusammensaßen. Die syrischen Konfliktparteien waren nicht vertreten.
Nach achtstündigen Verhandlungen gingen die Gespräche am Abend zu Ende. Der französische Außenminister Laurent Fabius kündigte ein weiteres Treffen "in derselben Zusammensetzung in zwei Wochen" an. "Es gibt Differenzen, aber wir sind ausreichend vorangekommen", um ein Folgetreffen einzuberufen, sagte er.
(APA/AFP)