Tennis: „King Roger“ will nun Thronfolger Nadal stürzen

(c) Reuters (Bogdan Cristel)
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Während Rafael Nadal rekonvaleszent ist, jagt Federer wieder Rekorde. Die Rückeroberung des Tennisthrons hat „King Roger“ ebenso im Visier.

Paris (ag/red). Fürchtet Rafael Nadal ein Wimbledon-Duell mit dem wieder erstarkten Roger Federer? Oder wollte Nadals PR-Team Federer nach dessen historischem Triumph bei den French Open nur nicht kampflos die gesamte mediale Bühne überlassen? Fakt ist: Der Weltranglistenerste hat sein Antreten beim Eröffnungsturnier der Rasensaison in Queens diese Woche wegen Knieschmerzen abgesagt. Und ließ über seinen Trainer und Onkel Toni Nadal ausrichten, dass auch sein Antreten in Wimbledon in Gefahr sei.

Federer dürften die Gründe für Nadals Fernbleiben nach seinem 14. Grand-Slam-Titel herzlich egal sein. Der Sieg in Paris hatte dem Schweizer in seiner Sammlung noch gefehlt. „Der Druck ist für den Rest meiner Karriere weg. Jetzt kann ich frei aufspielen“, sagte Federer. Seine Gegner dürften diese Aussage nach der Leistung im Paris-Finale gegen Nadal-Bezwinger Robin Söderling (SWE) als Drohung verstehen.

Nachdem Federer seine Grand-Slam-Sammlung komplettiert hat, warten schon neue Ziele: „Olympiagold im Einzel, der Davis Cup oder Wimbledon noch x-mal zu gewinnen, das sind schon noch Träume von mir.“ Ab 22. Juni wird Federer auf Londons „heiligem Rasen“ seinen sechsten Titel jagen. Die Chancen, als Erster 15 Grand Slams zu gewinnen, schätzt Federer hoch ein: „Ich will nicht überheblich sein: Aber ich erachte mich als Top-Favorit für Wimbledon.“

Die Rückeroberung des Tennisthrons hat „King Roger“ ebenso im Visier. Federers erster French-Open-Sieg hat ihn seinem Thronfolger Nadal in der Weltrangliste ein Stück nähergebracht, er konnte den Rückstand um mehr als die Hälfte auf 2070 Punkte reduzieren. Fällt der Spanier länger aus, könnte Federer schon nach Wimbledon wieder die Spitze übernehmen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.06.2009)

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