Europa League: Rapid greift nach dem Aufstieg

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Rapid hat das Sechzehntelfinal-Ticket in der Europa League unmittelbar vor Augen. Theoretisch ist man sogar schon aufgestiegen.

Im Gastspiel bei Viktoria Pilsen am Donnerstag (19.00 Uhr/live Puls 4 und Sky) reicht den Wienern schon ein Punkt, um im fünften Anlauf zum ersten Mal den Aufstieg in die K.o.-Phase zu fixieren. Den ersten Matchball zu nützen wäre ratsam, da es sonst in Gruppe E noch einmal ganz eng werden könnte.

"Es ist für uns wie ein Finalspiel. Wir wissen, worum es geht", hob Rapid-Trainer Zoran Barisic am Mittwoch die Bedeutung der Partie hervor. Die Hütteldorfer sind zur Halbzeit mit neun Punkten zwar in einer komfortablen Situation, bei einer Niederlage könnte sich aber alles zusammenschieben. Villarreal (6) ist drei Spiele vor Schluss vor Pilsen (3) und Dinamo Minsk (0) Zweiter. "Wir wollen unbedingt etwas mitnehmen und ungeschlagen bleiben", will sich Barisic ein Zitterfinish ersparen.

Seine Spieler denken da genauso. "Wir haben bisher gezeigt, dass wir in der Europa League eine gute Performance abliefern können, das wollen wir wieder zeigen und den Aufstieg fixieren", erklärte Mittelfeldspieler Florian Kainz. Mit Siegen gegen Villarreal (2:1), Minsk (1:0) und eben vor zwei Wochen Pilsen (3:2) erarbeiteten sich die Wiener die Pole Position. "Mit dem Punktemaximum können wir befreit aufspielen. Sie haben den Druck, sie müssen gewinnen", meinte Stefan Stangl.

Obwohl ein Punkt zum Aufstieg reicht, wollen die Wiener nicht nur abwartend auftreten. "Die Mannschaft ist nicht so konzipiert, um auf ein Unentschieden spielen zu können", betonte Rapids Coach. Es gilt daher den dreifachen tschechischen Meister so viel wie möglich zu beschäftigen. "Ich erwarte eine sehr intensive Partie. Es ist wichtig, sie so weit wie möglich vom Tor wegzuhalten", weiß Barisic.

In Wien behielt seine Mannschaft knapp mit 3:2 die Oberhand, wobei die Tschechen ihre Klasse durchaus aufblitzen ließen. "Sie stehen defensiv sehr gut, spielen gute Konter, haben in der Offensive starke Spieler und sind bei Standardsituationen extrem gefährlich", hob Kainz noch einmal die Stärken des Gegners vor dem "Rückspiel" hervor.

Die Pilsener treten auch mit viel Selbstvertrauen an, gelang doch am Sonntag in der Liga trotz langer Unterzahl ein 2:1-Erfolg gegen Sparta Prag, womit sie nach Punkten mit dem großen Titelrivalen gleichzogen. Doch auch bei Rapid stimmt die Formkurve. Nach dem Einzug ins Viertelfinale des ÖFB-Cups am Mittwoch folgte am Samstag ein wichtiger 2:1-Ligasieg gegen Sturm Graz.

"Das Spiel gegen Sturm hat mir von A bis Z sehr gut gefallen, vor allem weil die Mannschaft in einer Druckphase war. Ich hoffe, dass uns das Mut gibt", blickte Barisic optimistisch nach vorne. Die Reise nach Pilsen trat wieder der ganze Kader an, neue Ausfälle gibt es gegenüber dem Wochenende keine. Der wiedergenesene Louis Schaub könnte als Option auf der Bank sitzen.

Für ein Weiterkommen der Wiener sprechen neben der tollen Ausgangsposition noch weitere Faktoren. In der Europa League hat noch nie ein Team mit neun Punkten nach drei Spielen den Aufstieg verpasst. Zudem ist die Barisic-Truppe in dieser Saison im Europacup auswärts noch unbesiegt - und das nach Duellen mit den Topteams Ajax Amsterdam (3:2) und Schachtar Donezk (2:2) in der Champions-League-Qualifikation.

Es gibt allerdings auch eine Statistik, die nicht für Rapid spricht. Bei den beiden bisherigen Europacup-Auftritten in Tschechien gab es 1983 in der zweiten Meistercup-Runde gegen Bohemians Prag ein 1:2 und 1997 in der UEFA-Cup-Qualifikation ein 0:2 bei Boby Brünn (das allerdings nach einem klaren 6:1-Heimerfolg).

In der ziemlich sicher ausverkauften Doosan-Arena werden auch fast 1.000 Rapid-Anhänger für Stimmung sorgen. Dort gab es für Pilsen zuletzt zwei Europacup-Heimsiege ohne Gegentor in Folge: ein 3:0 gegen Vojvodina Novi Sad im Play-off sowie ein 2:0 gegen Minsk in der Gruppenphase.

(APA)

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