Briefwahl: SPÖ verliert ein Mandat an die Grünen

AMTLICHER STIMMZETTEL FUER DIE EU-WAHL
AMTLICHER STIMMZETTEL FUER DIE EU-WAHL(c) APA (Georg Hochmuth)
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Die Zwischenauszählung der bis Dienstag eingelangten Briefwahl-Stimmen bewirkt eine Mandatsverschiebung: Damit stehen der ÖVP sechs der 17 österreichischen Sitze im EU-Parlament zu, der SPÖ vier, Hans Peter Martin drei, der FPÖ und den Grünen je zwei.

Die Zwischenauszählung der bis heute, Dienstag, eingelangten Briefwahl-Stimmen hat - wie erwartet - eine Mandatsverschiebung bewirkt: Die SPÖ verliert eines ihrer fünf Mandate, die Grünen bekommen eines dazu. Damit stehen der ÖVP sechs der 17 österreichischen Sitze im EU-Parlament zu, der SPÖ vier, Hans Peter Martin drei, die FPÖ und die Grünen je zwei.

Für die Grüne Eva Lichtenberger bedeutet diese Mandatsverschiebung den sicheren Einzug ins EU-Parlament. Die Listenzweite hatte noch kurz vor der Wahl bekanntgegeben, einen Vorzugsstimmenwahlkampf zu führen - und hätte bei nur einem Mandat auf eine Vorreihung hoffen müssen.

Das fünfte Mandat der SPÖ wäre dem Oberösterreicher Josef Weidenholzer zugestanden. Er muss nun darauf hoffen, dass der Vertrag von Lissabon in Kraft tritt - denn dann würden die SPÖ und das BZÖ die beiden Mandate erhalten, die Österreich dann mehr zustehen.

Beteiligung bereits über 45 Prozent

Mit den 185.482 bis Dienstag eingelangten Briefwahl-Stimmen ist die Wahlbeteiligung bei der EU-Wahl deutlich gestiegen - von 42,42 Prozent am Wahlsonntag auf nun 45,34 Prozent. Damit wurde der Wert des Jahres 2004 (42,43 Prozent) schon klar übertroffen. Kommenden Montag, wenn die bis dahin noch einlangenden Briefwahl-Stimmen ausgezählt werden, wird die Beteiligung noch etwas steigen.

Für die EU-Wahl wurden rund 309.000 Wahlkarten angefordert. Ein Teil davon wurde am 7. Juni für die Stimmabgabe in "fremden" Wahllokalen genützt und schon am Sonntag ausgezählt. Wie schon bei der Nationalratswahl dürfte auch bei der EU-Wahl der größte Teil der Briefwahl-Stimmen schon bis zur Zwischenauszählung eingelangt sein. In Summe wird mit rund 220.000 Briefwählern gerechnet.

Ihre Stimmen müssen bis spätestens Montag, den 15. Juni, 12.00 Uhr bei den zuständigen Bezirkswahlbehörden eingelangt sein. Nach der Auszählung auch dieser Wahlkarten steht Montagabend das Endergebnis inklusive Briefwahl fest. "Amtlich" wird das Endergebnis nach der Sitzung der Bundeswahlbehörde am 24. Juni.

(APA)

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