Waffenlobbyist Alfons Mensdorff-Pouilly veranstaltete am Samstag eine Wildschwein-Jagd in einem Gatter. Der Verein gegen Tierfabriken wirft ihm Tierquälerei vor.
Martin Balluch, Obmann des Vereins gegen Tierfabriken (VGT), hat Anzeige gegen den Waffenlobbyisten Alfons Mensdorff-Pouilly erstattet, weil dieser am Samstag eine Gatterjagd veranstaltet hatte. Balluch wirft Mensdorff-Pouilly Tierquälerei und Schwarzarbeit vor.
Zuvor hatte der VGT, der für ein Verbot solcher Gatterjagden kämpft, heftige Kritik geübt. Straßensperren und ein massives Polizeiaufgebot sollten Tierschützer davon abhalten, die Panik der gefangenen Tiere bei der Wildschwein-Jagd in einem Gatter des Waffenlobbyistenbei Bildein im Bezirk Güssing im Burgenland zu dokumentieren, so der VGT.
Von Treibern angeschrien und von Jagdgästen von Hochständen aus beschossen seien die Wildschweine ständig im Kreis geflohen. Der VGT-Obmann berichtete weiters von herumirrenden Frischlingen, deren Mutter abgeschossen wurde, und zu Tode geängstigten Hirschrudeln. Die Wildscheine seien in den Vortagen eigens für diese "Jagdbelustigung" angeliefert worden, verwies Balluch auf vom VGT dokumentierte Transporte aus Zuchtgattern in dieses Jagdgatter mit Fahrzeugen von Mensdorff-Pouilly.
Betretungsverbotszone um das Areal
Laut der Aussendung hatte die Polizei für die Gatterjagd ab 6.00 Uhr früh auch eine Betretungsverbotszone in 200 Metern Umkreis um das Areal ausgesprochen. Mit mehr als 20 Fahrzeugen und entsprechend viel Personal sei versucht worden, das "verrückte Treiben" vor den Augen der Öffentlichkeit verborgen zu halten, hieß es in der Aussendung der Tierschützer. Balluch: "Solange das erlaubt ist, sei das ihre Pflicht, wurde mir erklärt. Die Mehrheit sei natürlich dagegen, sah auch die Polizei ein."
"Wie kann man nur Tiere züchten, in ein Gehege transportieren und dann ständig im Kreis hetzen, sodass die Schützen immer wieder auf dieselben Tiere zum Schuss kommen?" fragte Balluch. Er forderte die Schließung von Jagdgattern. Er appelliere an die Vernunft der politisch Verantwortlichen, endlich einen Schlussstrich zu ziehen. Der VGT hatte zuletzt auch die Haltung von Fasanen und Rebhühnern in Volieren zu Jagdzwecken durch den Lobbyisten angeprangert.
>> Die Anzeige auf Martin Balluchs Website
(APA/Red.)