Airbus-Absturz: Falsche Terror-Spur

Das französische Atom-U-Boot hat die Suche nach den Flugschreibern begonnen.
Das französische Atom-U-Boot hat die Suche nach den Flugschreibern begonnen.(c) Reuters (HO)
  • Drucken

Die französische Polizei hat Gerüchte dementiert, wonach sich an Bord des abgestürzten Airbus zwei Passagiere mit Kontakten zur islamistischen Terrorszene befanden.

Das französische Atom-U-Boot "Emeraude" hat im Atlantik die Suche nach den Flugschreibern der abgestürzten Air-France-Maschine begonnen. Die "Emeraude" (Smaragd) solle zunächst eine 20 mal 20 Seemeilen (rund 37 mal 37 Kilometer) große Zone durchkämmen, sagte ein französischer Militärsprecher am Mittwoch in Paris.

Mit seinen hochmodernen Sonargeräten werde das 74 Meter lange U-Boot versuchen, die akustischen Signale der beiden Flugschreiber zu orten. Viel Hoffnung auf einen schnellen Erfolg gibt es allerdings nicht. Das U-Boot müsse sehr nah an den Flugschreibern vorbeifahren, um sie orten zu können. Viel weiter als 1000 Meter sind die Signale vermutlich nicht zu empfangen. Von den Geräten versprechen sich die Ermittler Aufschluss über die genaue Ursache des Unglücks.

Terror-Gerücht dementiert

Offiziell wird die Möglichkeit eines Terroranschlags nicht ausgeschlossen, die französische Regierung hält dies jedoch für unwahrscheinlich. Die französische Wochenzeitschrift "L'Express" berichtete, dass die Polizei die fraglichen Namen auf der Passagierliste überprüfte. Zwei Passagiere hätten Verbindungen zur islamistischen Terrorszene. Die französische Polizei hat dieses Gerücht dementiert. Diese Spur habe sich als falsch erwiesen, sagte ein Sprecher. Es habe sich lediglich um Namensgleichheiten gehandelt.

Bei dem Absturz der Air-France-Maschine auf dem Flug von Rio de Janeiro nach Paris waren am Pfingstmontag alle 228 Menschen an Bord ums Leben gekommen. Mittlerweile wurden 41 Leichen aus dem Atlantik geborgen. Die Ermittlungen über die Absturzursache konzentrieren sich zunehmend auf möglicherweise defekte Geschwindigkeitsmesser.

(Ag.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Weltjournal

Airbus-Absturz: Leiche des Piloten geborgen

50 Tote konnten nach dem Absturz des Airbus im Atlantik geborgen werden. Ihre Identifizierung dauert an. Klar ist jetzt, dass sich unter diesen Opfern auch die Leichen des Piloten und eines Stewards befinden.
Weltjournal

Airbus-Katastrophe: Das Rätsel um Flug AF-447

Wenige Fakten, viel Spekulation: Die Chancen auf eine Klärung der Unfallursache schwinden immer mehr. Als äußerst wahrscheinlich gilt, dass der Airbus in großer Höhe auseinandergebrochen ist.
Brazilian Navy diver checks a piece of debris from Air France flight AF447 out of the Atlantic Ocean
Weltjournal

Suche im Atlantik: Erste Signale der Airbus-Blackbox?

Ein U-Boot sei im Atlantik schwachen Signalen des Flugschreibers der abgestürzten Air-France-Maschine nachgegangen, schreibt eine französische Zeitung. Laut Behörden gibt es aber bisher keine konkrete Spur.
Weltjournal

Air-France-Unglück: Elf Opfer identifiziert

Drei Wochen nach dem Airbus-Absturz haben Experten elf Opfer identifiziert. Die Suche nach weiteren Vermissten wird allmählich zurückgefahren. Es bleibt noch eine Woche, um die Flugschreiber am Meeresgrund zu orten.
Weltjournal

Airbus-Absturz: Warum die Blackbox nicht schwimmt

Flugschreiber sind fest im Flugzeugheck montiert, weil man sie so am ehesten findet. Ein französisches Atom-U-Boot sucht mühevoll in tausenden Metern Tiefe nach der Blackbox.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.