Industriellenvereinigung: Wifo-Fördermittel mehr als halbiert

PK VEIT SORGER (IV)
PK VEIT SORGER (IV)(c) APA (Hans Klaus Techt)
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Die Industriellenvereinigung wird dem Wirtschaftsforschungs-Institut nur mehr 100.000 Euro jährlich zukommen lassen. Offiziell wegen "Sparnotwendigkeit", es ist aber kein Geheimnis, das die ideologischen Gräben klaffen.

Die Industriellenvereinigung (IV) kürzt dem Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) für das laufende Jahr 2009 die Fördermittel von geplanten 270.000 Euro auf 100.000 Euro. 2008 überwies die IV noch 235.000 Euro an das Wifo. Das steht laut "Standard" (Freitag) nun offenbar fest. An der Entscheidung zur Kürzung werde auch ein demnächst stattfindendes Gespräch zwischen Wifo-Chef Karl Aiginger und IV-Präsident Veit Sorger nichts mehr ändern, heißt es.

Sparnotwendigkeit oder Weltanschauung

Die IV argumentiert zwar mit "Sparnotwendigkeiten", macht aber auch kein Hehl daraus, dass Vorschläge einzelner Wirtschaftsforscher "einige industrielle Kragen zum Platzen gebracht" hätten. Konkret ärgerten sich Idustrielle über die "Verbreitung linker Idologie".

Genannt werden etwa Wifo-Experte Markus Marterbauer, Finanzmarktkritiker Stephan Schulmeister und Budgetexpertin Margit Schratzenstaller, die sich auch als Zeitungs-Kolumnistin betätigt.

12,5 Millionen Euro Jahresbudget

2008 betrug das Budget des Wifo 12,5 Mio. Euro. Der größte Teil vom Gesamtbudget, 3,4 Mio. Euro, kam via Finanzministerium aus dem Bundesbudget. Weitere erhielt das Wifo

  • 1,7 Millionen Euro von der Oesterreichischen Nationalbank
  • 608.000 Euro von der Arbeiterkammer
  • 606.000 Euro von der Wirtschaftskammer und
  • 552.000 Euro vom Österreichischen Gewerkschaftsbund.

Zum Vergleich: Das zweite große Wirtschaftsforschungsinstitut, das IHS (Institut für Höhere Studien) rechnet heuer mit 8,9 Mio. Euro.

(Ag./Red.)

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