Copa Cagrana: Räumungsklage durch letzte Instanz

Archivbild: >Am 8. September rückten die Bagger an.
Archivbild: >Am 8. September rückten die Bagger an.APA/HERBERT NEUBAUER
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Die Stadt Wien sieht den Rechtsstreit mit dem Generalpächter der Freizeitmeile als beendet. Das Areal müsse geräumt werden, sagt Stadträtin Sima.

Der entscheidende Rechtsstreit rund um die Wiener Copa Cagrana ist endgültig beendet - davon ist jedenfalls die Stadt überzeugt. Die zuständige Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ) hat am Montag berichtet, dass die Räumungsklage gegen Generalpächter Norbert Weber auch in zweiter und damit letzter Instanz gewonnen wurde.

Somit müsse das Areal, das der Pächter laut Ressortchefin in den vergangenen Jahren total verkommen ließ, geräumt werden. Sollte das nicht geschehen, werde man sich einen Exekutionstitel besorgen und die restlichen Lokale selbst entfernen. "Fünf lange Jahre haben wir darauf gewartet, ich bin wirklich sehr, sehr froh", freute sich Sima im Gespräch mit Journalisten darüber, nun auf sämtliche Flächen zugreifen zu können.

Weber müsse die Fläche nun binnen 14 Tagen übergeben. Falls die Stadt selbst aktiv werden muss, wird man dem Generalpächter die Kosten in Rechnung stellen, kündigte die Stadträtin an.

Wettbewerb für Neugestaltung

Der Großteil der in die Jahre gekommenen Freizeitmeile musste bereits weichen. In einem Abschnitt, in dem die Stadt über direkte Verträge mit Lokalbetreibern verfügte, wurde bereits ein Neubau für zwei Gastro-Betriebe errichtet. Die Stadt, so betonte Sima, habe bereits während des fünf Jahre dauernden Rechtsstreits alle gesetzlichen Möglichkeiten genutzt, um die Copa Cagrana zu verschönern.

Wie das Areal künftig aussehen wird, entscheidet sich demnächst. Denn die Stadt hat bereits einen Realisierungswettbewerb ausgeschrieben. Zuletzt seien neun Architekten ausgewählt und ersucht worden, bis Mitte Dezember ihre Projekte für die neue Waterfront einzureichen. Die Fortgehmeile an der Neuen Donau soll ab dem kommenden Jahr über eine Länge von rund 500 Metern neu gestaltet werden - wobei für 2016 eine Art Übergangsnutzung geplant ist.

Angedacht ist wieder eine vor allem gastronomische Nutzung, die zumindest zum Teil ganzjährig möglich sein soll. Freiräume ohne Konsumzwang soll es aber laut Sima ebenfalls geben. Modell dafür sei der heuer erstmals eingerichtete Copa Beach, der vor den neuen Lokalitäten für Strand-Feeling sorgte.

Pächter gibt sich nicht geschlagen

Generalpächter Weber sieht in der jüngsten gerichtlichen Entscheidung nur eine weitere Etappe im laufenden Streit. Er werde weitere Rechtsmittel ergreifen, kündigte er am Montag an. Denn er sei nicht der Meinung, dass keine solchen mehr möglich sind: "Es gibt ja auch noch den Obersten Gerichtshof." Und, so berichtete Weber, er habe auch Teile des Verfahrens gewonnen.

Dies würde einige Flächen auf der Copa Cagrana betreffen, wo er somit weiterhin Lokale betreiben dürfe. Und das wolle er auch tun. Es handle sich um jene Bereiche, in dem zuletzt der neue Copa Beach eingerichtet worden war: "Dort werden wir uns hinstellen", gab sich Weber kämpferisch.

(APA)

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