WU-Chefin: "Privates Geld ist Honig am Brot"

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Edeltraud Hanappi-Egger will eine bessere soziale Durchmischung an ihrer Uni und rechnet mit finanziell angespannten Zeiten.

Die neue WU-Chefin Edeltraud Hanappi-Egger will eine bessere soziale Durchmischung an ihrer Uni. Man überlege etwa, hochbegabten Studierenden aus ärmeren Familien Stipendien anzubieten und sozial benachteiligte Schüler anzusprechen, sagte sie am Montag vor Journalisten. So könne man etwa die Einladungspolitik für Schulen an den Campus schärfen bzw. proaktiv Schulen besuchen und vor Ort informieren. Dann könne man auch identifizieren, welche Pre-Study-Angebote es brauche - etwa neben reiner Information auch Kursangebote.

Nachdem die WU wie 18 der 21 Unis die Budgetverhandlungen für die kommenden drei Jahre abgeschlossen hat, rechnet die Rektorin mit „finanziell angespannten Zeiten“. Derzeit werde an Einsparungsmaßnahmen gefeilt, die nicht Lehre und Forschung treffen sollen. Das geplante neue Stiftungsrecht sieht sie nicht als Lösung für alle Finanzprobleme: Die öffentlichen Unis müssten ihr „Brot“ vom Staat bekommen, Drittmittel seien die „Butter“ und Privatgeld der „Honig“.

Bei den Forschern will Hanappi-Egger statt der reinen Messung des Forschungsoutputs künftig „vielschichtigere Leistungsbeurteilungsmodelle“ finden. Als Vorbild könne dabei das sogenannte „performance relative to opportunities“-Modell in Australien dienen. Man müsse erkennen, dass Leistungserbringungen immer in Abhängigkeit von gewissen Lebensumständen passiere. Man könne immer die Zahl der Publikationen zählen und sagen: 15 Publikationen sind mehr als zwölf. Wenn die zwölf aber von einem Teilzeitmitarbeiter seien, sehe das schon anders aus.

(beba/APA)

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