Im Zeichen des Terrors: Koller will "Zuversicht vermitteln"

AUSTRIA SOCCER FRIENDLY
AUSTRIA SOCCER FRIENDLYAPA/EPA/JEAN-CHRISTOPHE BOTT
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Nachdenklich hat sich ÖFB-Teamchef Marcel Koller erstmals zu den Terroranschlägen von Paris geäußert, die etwas mehr als ein halbes Jahr vor der EM in Frankreich auch den Fußball betreffen.

Der Schweizer betonte vor dem Länderspiel gegen sein Heimatland am Dienstag in Wien die gesellschaftliche Rolle des Sports in dieser angespannten Situation. "Es ist wichtig, da auch wieder Zuversicht zu vermitteln, dass der Sport auch für die Leute da ist, dass sie Freude haben, dass sie Ablenkung und Spaß haben, um auch über diese schwierige Zeit zu kommen", sagte Koller.

Auch im ÖFB-Team, das bis Sonntag auf Trainingslager in Spanien weilte, saß der Schock tief. "Es war schwierig, diesen Spagat zu finden", meinte Koller. "Auf der einen Seite soll man Freude und Spaß vermitteln, auf der anderen Seite passieren solche Dinge, die uns alle schocken, die nicht gerade dazu beitragen, dass man sich besonders wohlfühlt."

Bereits am 12. Dezember geht in Paris die EM-Auslosung über die Bühne. Koller wird mit einer von ÖFB-Präsident Leo Windtner angeführten Delegation anwesend sein. "Man macht sich natürlich Gedanken, ob alles so abgesichert ist, wie es sein müsste", erklärte der Teamchef. Dreieinhalb Wochen sind es noch bis zu der Veranstaltung. "Das sind Dinge, die man in den nächsten Tagen besprechen wird."

Die EM-Endrunde selbst beginnt am 10. Juni. Die rot-weiß-rote Auswahl dürfte rund fünf Tage davor nach Frankreich reisen. Das Teamquartier soll demnächst fixiert werden. Laut Sportdirektor Willi Ruttensteiner gehe es nur noch um "vertragliche Details", die mit dem ausgewählten Hotel zu klären seien. Auch ÖFB-Rechtsdirektor Thomas Hollerer ist in den Prozess involviert.

Im Sicherheitsbereich werden die Planungen für die Endrunde in den nächsten Wochen vorangetrieben. Man befinde sich in ständigem Austausch mit der Europäischen Fußball-Union (UEFA), betonte ÖFB-Organisationsdirektor Bernhard Neuhold. "Wir sind überzeugt, dass wir für alle Bereiche, die uns betreffen, vom Teambasecamp angefangen, mit der Unterstützung der UEFA und gemeinsam mit unseren Behörden alles tun werden, damit auch die EM sicher über die Bühne gehen wird."

Österreich hat sich mit neun Siegen in zehn Spielen erstmals auf sportlichem Weg für das Kontinentalturnier qualifiziert. Die Vorfreude hat in den vergangenen Tagen allerdings gelitten. "Es trübt allgemein die Stimmung. Es soll aber nichts an der Leistung oder der Freude darüber schmälern, was wir erreicht haben", meinte Teamkapitän Christian Fuchs. "Die EURO findet nach wie vor statt. Wir wollen nach wie vor dort ein schönes Turnier spielen und das richtige Zeichen setzen. Das richtige Zeichen ist jetzt, weiterzumachen."

(APA)

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