Präsidentschaftskandidatur im SPÖ-Vorstand wurde verschoben.
Die SPÖ wird ihre Entscheidung über die Kandidatur bei der Bundespräsidentenwahl nicht, wie manche Medien berichten, Anfang Dezember treffen. Die Klärung bezüglich der Hofburg-Wahl wird aller Voraussicht nach erst am 15. Jänner fallen, wie „Die Presse“ von verlässlicher Quelle erfahren hat. Für diesen Tag wird der nächste Bundesparteivorstand der SPÖ einberufen.
Ursprünglich war der SPÖ-Vorstand bereits für 30. November geplant. Dieser Termin wurde wegen der Teilnahme von Bundeskanzler SPÖ-Chef Werner Faymann an einem Gipfel in Paris abgesagt. Selbst wenn dies nicht der Fall gewesen wäre, wäre die Hofburg-Kandidatur erst später entschieden worden, bestätigten SPÖ-Informanten. Intern laufen jedoch die strategischen Vorbereitungen für die Wahl am 24. April bereits. Der Vorteil für die SPÖ: Bei der Klärung am 15. Jänner bleibt immer noch genug Zeit für den Wahlkampf. Wenige Tage davor sind die SPÖ-Bürgermeister Gäste bei einer Tagung des SPÖ-Parlamentsklubs mit Fraktionschef Andreas Schieder.
Als logischer Kandidat gilt zwar SPÖ-intern weiter Sozialminister Rudolf Hundstorfer. Noch dazu, wo zwei mögliche Kandidatinnen nicht antreten werden: Nationalratspräsidentin Doris Bures und Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek. In der SPÖ werden aber noch Alternativen sondiert. Überlegungen galten auch Ex-Unterrichtsminister Rudolf Scholten – als klares Gegensignal zur FPÖ.
Die ÖVP wird ebenfalls erst nach Weihnachten, wenn „Christkindl“ Erwin Pröll Geburtstag hat, entscheiden. ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner dürfte aber zuvor im Dezember den Zeitplan publik machen.
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.11.2015)