Mitte der Woche hatten Mazedonien, Serbien und Kroatien beschlossen, all jene Menschen, bei denen es sich ihrer Meinung nach um "Wirtschaftsflüchtlinge" handelt, nicht länger einreisen zu lassen.
"Merkbar weniger Andrang" an Flüchtlingen hat die Polizei am Sonntag in Spielfeld an der Grenze zu Slowenien festgestellt. Sprecher Wolfgang Braunsar sagte, die Lage sei "sehr ruhig", ein angekündigter Kälteeinbruch sei auch nicht eingetreten. Gründe für den Rückgang dürften eine restriktivere Grenzpolitik der Balkanländer sowie eine Entlastung durch eine neue Route über Kärnten sein.
Laut Braunsar gab es sowohl an den steirischen Grenzübergängen als auch in den Transitquartieren keine Zwischenfälle. In Spielfeld befanden sich am Sonntagnachmittag 1600 Menschen, in Bad Radkersburg 600. "Es gibt genügend Heizkanonen und das Rote Kreuz hat zusätzliche Decken besorgt."
In Kärnten sind die Flüchtlingstransporte via Bahn als auch via Buskonvoi durch den Karawankentunnel weitergegangen, ein Bustransport am Vormittag wurde von Slowenien allerdings storniert, weil man mit der Registrierung nicht rechtzeitig fertig geworden war, wie Polizeisprecher Markus Dexl sagte. Die in der Früh Angekommenen wurden bereits weiter nach Kufstein bzw. Oberösterreich transportiert, andere wurden in Transitquartieren untergebracht.
Ankünfte in Slowenien stark zurückgegangen
Die Grenzschließungen für alle Flüchtlinge außer Syrer, Iraker und Afghanen zeigten auch in Slowenien Wirkung. Am Samstag erreichten nur knapp 3000 Menschen das Land, berichtete die Nachrichtenagentur STA am Sonntag. Das ist die niedrigste Zahl seit dem Fährenstreik in Griechenland vor zwei Wochen und die zweitniedrigste seit Slowenien Mitte Oktober Teil der Flüchtlingsroute wurde.
Mitte der Woche hatten Mazedonien, Serbien und Kroatien beschlossen, all jene Menschen, bei denen es sich ihrer Meinung nach um "Wirtschaftsflüchtlinge" handelt, nicht länger einreisen zu lassen. Passieren dürfen seither nur noch Personen mit syrischen, irakischen oder afghanischen Reisedokumenten.
Vor diesem Hintergrund spielten sich am Wochenende vor allem an der griechisch-mazedonischen Grenze dramatische Szenen ab. Am Samstagabend drängten sich dort nach Angaben des serbischen Premiers Aleksandar Vucic bereits mehr als 3000 Menschen. Rund 1000 Flüchtlinge besetzten vorübergehend die Bahnverbindung zwischen Mazedonien und Griechenland, ein Schutzsuchender drohte mit Selbstmord.
Flüchtlingskrise - Diskutieren Sie mit im Themenforum!
(APA)