Die Festnahme der beiden mutmaßlichen Islamisten geht auf Hinweise auf einen drohenden Terroranschlag in Dortmund zurück.
Die Berliner Polizei hat zwei mutmaßliche Islamisten festgenommen. Bei den Verdächtigen handelt es sich laut Medienberichten um einen Syrer und einen Tunesier, die dem Einflussbereich der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zugeordnet werden.
Die Festnahme geht auf Hinweise auf einen drohenden Terroranschlag in Dortmund zurück. Entsprechende Informationen des Berliner "Tagesspiegels" wurden der Deutschen Presse-Agentur in Berlin am Donnerstagabend bestätigt. Demnach stammen die Informationen aus einer Aktion zur Überwachung der Islamistenszene in der Hauptstadt. Ob die Festgenommenen tatsächlich einen solchen Anschlag planten, ist noch unklar.
Für Anschläge in Berlin gebe es jedenfalls keine Anhaltspunkte, sagte Polizeipräsident Klaus Kandt. "Für Berlin bestand keine Gefahr." Ob Hinweise auf Anschlagspläne für andere Bundesländer gefunden wurden, wollte der Polizeipräsident nicht sagen: "Die Sicherheitslage in anderen Bundesländern möchte ich nicht kommentieren."
Ein Fahrzeug der Verdächtigen wurde nach Sprengstoff durchsucht. Spezialisten öffneten das Fahrzeug, stießen aber nach Behördenangaben auf nichts Gefährliches.
Aufgrund des Polizeieinsatzes im Stadtteil Britz wurden 16 Häuser mit rund 120 Bewohnern evakuiert. Gut 200 Polizisten waren im Einsatz, darunter Beamte des Spezialeinsatzkommandos. Auch Bomben-Entschärfer waren vor Ort.
Moschee durchsucht
Zuvor war am Nachmittag die Moschee eines islamischen Kulturvereins in Berlin-Charlottenburg durchsucht worden. Dabei waren auch Sprengstoffhunde im Einsatz. Es seien aber keine gefährlichen Gegenstände gefunden worden, so die Polizei. Mit der Durchsuchung der Moschee habe ein "Gefährdungssachverhalt" geprüft werden sollen.
Die "Bild"-Zeitung berichtete, Ermittler hätten Hinweise bekommen, dass aus dem Gebetshaus heraus ein Anschlag geplant werden sollte.
Die deutsche Regierung hat nach den Pariser Anschlägen mehrfach betont, auch Deutschland stehe im Fadenkreuz des internationalen Terrorismus und die Gefährdungslage sei hoch. Der Berliner Senat hatte sich vor wenigen Tagen auf ein Sicherheitspaket verständigt, das vor allem eine Aufstockung der Sicherheitsbehörden beinhaltet.
(APA/dpa/Reuters)