Flüchtlinge: Zaun in Spielfeld wird heuer fertig

Symbolbild: Flüchtling in Spielfeld
Symbolbild: Flüchtling in Spielfeld APA/ERWIN SCHERIAU
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Aufgrund des zeitweise massiven Menschenandrangs dürften die Barrieren in der Sammelstelle abschnittsweise bis zu vier Meter hoch sein.

Die Behörden wollen die rund 3,7 Kilometer lange Barriere an der steirisch-slowenischen Grenze, konkret bei der Sammelstelle Spielfeld, bis Ende des Jahres fertig gebaut haben. Um das zu erreichen wird bereits in der kommenden Woche mit dem Umbau begonnen. Es werde planiert, geschottert, und es würden Zaunelemente errichtet, hieß es am Freitag. Aufgrund des zeitweise massiven Menschenandrangs können die Zäune in der Sammelstelle abschnittsweise bis zu vier Meter hoch sein. In den Randbereichen auf den Gründen der Anrainer werden sie zweieinhalb Meter hoch sein.

Die geplanten G7-Zäune seien stabiler als handelsübliche Maschen und brauchen wenige Bodeneingriffe. Etwa ein halber Meter Breite sind nötig, um Bodenanker zum Beispiel auf Felsen zu fixieren. Betonieren oder tiefes Eingraben seien nicht notwendig, erklärte Josef Reich, Leiter der Logistikabteilung der Landespolizeidirektion Steiermark, nach dem Treffen mit den Spielfelder Bewohnern am Donnerstagabend. Derzeit laufe das Vergabeverfahren zum Bau des Zauns. Nur wenige Hersteller könnten derartige Barrieren errichten.

Spielfeld - Geplanter Grenzzaun
Spielfeld - Geplanter Grenzzaun (c) APA

Von den etwa 3,7 Kilometern werden rund 300 Meter in Richtung Osten bis zum Bubenberg führen. Der Rest wird in Richtung Westen bis zur alten Grenzübertrittsstelle im Bereich des Platsch (Plac) reichen. Erst wenn die Kernzone in der Sammelstelle fertig ist, werde mit dem Bau des Zauns in den Randbereichen begonnen, sagte Reich. Für die Polizei werde eine Expositur-Dienststelle aus Containern aufgebaut, die früher beim niederösterreichischen Grenzposten Dürnkrut im Einsatz waren.

Vertragliche Regelung noch offen

Wie genau die Verträge zwischen den Grundeigentümern - 18 Anrainer sind direkt betroffen, darunter auch Weinbauern - und dem Innenministerium aussehen werden, sei noch offen. Pacht oder Bittleihe seien denkbar, erläuterte Joachim Huber, Sprecher der Landespolizeidirektion Steiermark. Bis 7. Dezember sollen die Einzelverhandlungen mit den Anrainern abgeschlossen sein.

Der Zaun stelle eine Leitmaßnahme dar und soll ein Umgehen der Sammelstelle verhindern. Sollten Anrainer keine Barriere auf ihren Gründen zulassen, könnten Lücken bleiben, die von Beamten überwacht werden müssten, skizzierte Huber. Muss ein Weinbauer etwa auf Gründe auf der anderen Seite des Zauns, könne über ein Tor nachgedacht werden, das der Eigentümer stets öffnen könne. Der Zaun werde jedenfalls nur temporär errichtet, über etwaige Zahlungen für eine Pacht müsse mit den Anrainer erst in den einzelnen Verhandlungen gesprochen werden.

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(APA)

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