Mehr als 100 mehr oder weniger Prominente haben sich in einer ganzseitigen Anzeige mit Balladenmeister Xavier Naidoo solidarisiert. Warum?
Nun haben sich also Mario Adorf, Til Schweiger und „Tatort“-Liebling Jan Josef Liefers, die Sänger Samy Deluxe und Thomas D., ihre österreichischen Kollegen Andreas Gabalier und Christina Stürmer, und über 100 weitere mehr oder weniger Prominente in einer ganzseitigen Anzeige in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ mit Balladenmeister Xavier Naidoo solidarisiert.
Zur Erinnerung: Die ARD wollte ihn 2016 für Deutschland zum Songcontest schicken, zog nach massiver medialer Kritik an diversen Äußerungen und Liedtexten von Naidoo das Vorhaben zurück.
Die Kritik mancher an den Kosten für das Inserat in der „FAZ“ vom Samstag ist lächerlich. Warum sollen Künstler nicht geschätzte 70.000 Euro für eine Sache ausgeben, die ihnen am Herzen liegt? Fraglich bleibt aber, wieso sie darin mit keinem Wort erklären, was sie stört.
Hinter der „Menschen für Naidoo“-Kampagne steckt Konzertveranstalter Marek Lieberberg. Auch das geht aus der Anzeige nicht hervor. Die fehlende Transparenz schürt den Verdacht, dass er schlicht seine Promi-Klienten angerufen hat, und die sich mehr ihm als Naidoo verpflichtet gefühlt haben.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.11.2015)