Russland greift IS in Syrien erstmals von U-Boot an

Erstmals bombardiert Russland den IS von einem U-Boot aus.
Erstmals bombardiert Russland den IS von einem U-Boot aus.APA/AFP/RUSSIAN DEFENCE MINISTRY
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Die Raketen der "Rostow-am-Don" nahmen zwei Stellungen in der IS-Hochburg Rakka ins Visier. Dabei sind auch Waffenlager bombardiert worden.

Russland hat nach eigenen Angaben erstmals von einem U-Boot aus die Extremisten-Miliz Islamischer Staat (IS) in Syrien unter Beschuss genommen. Die Raketen seien von der im Mittelmeer kreuzenden "Rostow-am-Don" abgefeuert worden, sagte Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Dienstag.

Ins Visier genommen worden seien zwei größere Stellungen in der IS-Hochburg Rakka. Dabei seien Waffenlager, eine Fabrik zur Herstellung von Minen und Öl-Infrastruktur zerstört worden. Israel und die USA seien im Vorfeld über die Pläne informiert worden, die Angriffe von einem U-Boot zu starten.

600 Ziele in drei Tagen

Schoigu sagte weiter, in den vergangenen drei Tagen seien Angriffe gegen mehr als 600 Ziele in Syrien geflogen worden. Seit Kurzem nutzt Russland für seine Luftangriffe zusätzliche Stützpunkte in Syrien. Außer von der Basis Hamaimim in der Provinz Latakia würden Kampfjets und Hubschrauber nun auch von Al-Shairat südöstlich der Stadt Homs und von Tiyas abheben, berichtete die russische Zeitung "Kommersant" am Montag unter Berufung auf Quellen im Verteidigungsministerium.

Dabei werde Al-Shairat vor allem zum Tanken und zum Laden von Munition genutzt, weil von dort aus die Offensive syrischer Regierungstruppen leichter unterstützt werden könne als von Hamaimim aus, hieß es. Geplant sei aber keine dauerhafte Stationierung von Kampftechnik in Al-Shairat und Tiyas.

Russische Kampfflugzeuge fliegen seit Ende September Bombardments gegen den IS in dem Bürgerkriegsland. Der Westen wirft den Russen vor, vorrangig gemäßigte Rebellen und Gegner von Machthaber Baschar al-Assad anzugreifen.

(Reuters)

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