Fouad Mohamed Aggad aus Straßburg soll kurz vor dem Attentat aus Syrien zurückgekehrt sein. Er führte ein unauffälliges Leben.
Die französische Polizei hat den dritten Mann, der sich am 13. November in der Pariser Konzerthalle Bataclan in die Luft sprengte, identifiziert. Wie am Mittwoch aus Polizeikreisen in der französischen Hauptstadt verlautete, handelt es sich um den 23-jährigen Franzosen, Fouad Mohamed Aggad, aus Straßburg. Er sei Ende 2013 gemeinsam mit seinem Bruder und ein paar Freunden nach Syrien gereist.
Am 17. Dezember 2013 sollen sie von Frankfurt in den türkischen Urlaubsort Antalya geflogen sein, melden mehrere französische Medien. Von der Türkei führte sie der Weg weiter über die syrische Grenze. Die Gruppe soll von Mourad Fares, einem der wichtigsten IS-Rekruteure Frankreichs, angeworben worden sein.
Als zwei Mitglieder der Gruppe, die Brüder Yassine und Mourad Boudjellal, nach einigen Wochen in Gefechten mit syrischen Rebellen ums Leben kommen, beschließen sieben Mitreisende im Frühjahr 2014 zurück nach Frankreich zu reisen, berichtet die Zeitung "Le Parisien". Sie werden festgenommen und zu Gefängnisstrafen verurteilt. Karim Mohamed Aggad sitzt bis heute in Haft.
Soll sich zuletzt im Irak aufgehalten haben
Sein Bruder Foued aber blieb noch länger in Syrien. Über das Internet sei er mit Freunden und Familie in Kontakt geblieben. Zuletzt soll er sich im Irak aufgehalten haben, berichtet der "Spiegel" unter Berufung auf den französischen Journalisten David Thomson. Wie er letztlich unbemerkt nach Paris gelangen konnte, ist unklar. Dabei geholfen haben dürfte ihm sein unauffälliges Vorleben: Im Gegensatz zu den anderen Paris-Attentätern soll er zuvor nie ins Visier von Polizei und Justiz geraten sein.
Der Angriff auf den Bataclan-Club war Teil der Anschlagsserie, bei der am 13. November in Paris 130 Menschen getötet wurden. Dazu bekannte sich die Islamisten-Miliz IS, die weite Teile Syriens und des Irak kontrolliert. Die beiden anderen Bataclan-Attentäter, die Franzosen Omar Ismail Mostefai, 29, und Samy Animour, 28, wurden bereits identifiziert. Sie kamen wie die fünf weitere Täter bei den Anschlägen ums Leben.
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(APA/Reuters/AFP/red.)
