Rapid: Das Mobilisieren der letzten grün-weißen Reserven

FUSSBALL: TIPICO BUNDESLIGA / RZ PELLETS WAC - SK RAPID WIEN
FUSSBALL: TIPICO BUNDESLIGA / RZ PELLETS WAC - SK RAPID WIEN(c) APA/GERT EGGENBERGER
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Für Rapid geht es im abschließenden Gruppenspiel gegen Dinamo Minsk vor über 30.000 Fans um Geld, Punkte und Platz eins. Sorgen bereitet den Wienern die personelle Situation, Philipp Schobesberger fällt aus.

Wien. Es war ein langer und kräftezehrender Herbst, dessen Ende für Rapid aber bereits in Sicht ist. Vor dem hart verdienten Kurzurlaub stehen noch die Saisonpflichtspiele Nummer 32 und 33 an, am Sonntag geht es in der Bundesliga nach Salzburg, bereits heute empfangen die Hütteldorfer zum Abschluss der Europa-League-Gruppenphase Dinamo Minsk (19 Uhr, live Puls 4).

Mit einem Sieg gegen den weißrussischen Vizemeister – es wäre der fünfte im sechsten Spiel der Europa League – würde Rapid die Chance auf den ersten Gruppenplatz wahren. Voraussetzung dafür aber ist zugleich ein Punkteverlust von Villarreal in Pilsen. „Wir haben es nicht in der eigenen Hand, müssen zuerst einmal unsere Hausaufgaben erledigen“, betonte Trainer Zoran Barišić, der seiner Mannschaft bereits nach vier Spieltagen zum vorzeitigen Aufstieg in die K.-o.-Phase gratulieren durfte. Deshalb sagt der 45-Jährige gelassen: „Wenn wir Erster werden sollten, wären wir überglücklich, aber wir freuen uns auch über den zweiten Platz.“

Barišić erwartet ein intensives Spiel gegen Minsk, vor zweieinhalb Monaten wurde mit dem 1:0-Auswärtserfolg gegen die Weißrussen der Grundstein für das überaus erfolgreiche Europa-League-Abenteuer gelegt. „Dinamo ist eine zweikampf- und konterstarke Mannschaft. Wir müssen höllisch aufpassen“, mahnte der Trainer, der von seinen Spielern Konzentration und Einsatz verlangt.

Bis Mittwochnachmittag waren 31.000 Karten verkauft, der Rapid-Kassier hofft auf bis zu 34.000 zahlende Gäste. Barisic: „Vor über 30.000 zu spielen, ist nicht selbstverständlich und eine zusätzliche Motivation.“ Selbst wenn die Sehnsucht nach einer längeren Regenerationsphase bereits groß sein mag: Rapid ist gefordert, die letzten Reserven vor der Winterpause zu mobilisieren.

Von Ausfällen und Millionen

Gezwungenermaßen kommen gegen Minsk auch Spieler zum Einsatz, die nicht immer zum Stammpersonal zählen. Die Personalsituation ist angespannt, zu den prominenten Ausfällen wie Louis Schaub, Jan Novota oder Christopher Dibon gesellte sich am Mittwoch auch noch Philipp Schobesberger hinzu. Der Flügelspieler fällt wegen einer Rissquetschwunde am Rist aus. Zudem ist Stefan Stangl wegen Wadenproblemen fraglich. Barišić musste schon während des gesamten Herbsts immer wieder improvisieren und motivieren. „Die Ausfälle schmerzen extrem, aber die Mannschaft hat es immer wieder geschafft, so etwas zu kompensieren.“

Zuversichtlich stimmt Barišić auch die Tatsache, dass sich seine Truppe auf internationaler Bühne meist von ihrer besten Seite präsentiert hat. „Es ist eben etwas anderes, ob man auswärts gegen Ajax Amsterdam oder Grödig spielt“, sprach Barišić das aus, was sich ohnehin viele Beobachter denken.

Die Europacupsaison erwies sich für Rapid unabhängig vom Ausgang des Minsk-Spiels als großer Erfolg, von der Uefa spülte es bereits 7,59 Millionen Euro in die Klubkasse. Weiter versüßen ließe sich dieses Ergebnis mit einem Sieg (360.000 Euro) und Gruppenplatz eins (250.000 Euro).

GRUPPE E, 6. Spieltag:

Rapid – Minsk (19 Uhr, live in Puls 4)
Pilsen – Villarreal (19)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.12.2015)

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