Ob es zu einer Einigung kommt, ist zwar noch offen. Diese könnte jedoch ambitionierter ausfallen als erwartet.
Paris/Wien. Am Freitag soll ein neues globales Klimaschutzabkommen von den beinahe 200 teilnehmenden Staaten unterzeichnet werden. Das ist zumindest der Plan von Laurent Fabius, dem Außenminister von Gastgeber Frankreich. „Wir werden nun versuchen, eine finale Einigung zu erzielen“, sagte Fabius am Donnerstagnachmittag zu UN-Generalsekretär Ban Ki-moon, bevor die letzte planmäßige Verhandlungsrunde startete. Bei den Verhandlungsteilnehmern wird allerdings nicht ausgeschlossen, dass sich die Einigung wie bei vergangenen Gipfeln ins Wochenende hinein verschiebt, heißt es dazu aus dem Umfeld von Österreichs Verhandlungsteilnehmer Umweltminister Andrä Rupprechter. Grund dafür ist, dass es in wichtigen Punkten nach wie vor Unstimmigkeiten gibt.
Streit über Finanzierung und Ziele
Eine wichtige Frage, die von den Verhandlern weiterhin heiß diskutiert wird, ist, wie jener rund 100 Mrd. Euro schwere Fonds finanziert werden soll, mit dem Entwicklungsländer bei Klimaschutzmaßnahmen sowie bei der Abfederung von Klimafolgen unterstützt werden sollen. Vor allem zwischen den USA und China herrschte dabei zuletzt dicke Luft.
Ebenfalls ungeklärt ist das konkrete Ziel des neuen Abkommens. Nachdem sich Deutschland und Frankreich bereits in der Vorwoche dafür starkgemacht haben, dass statt der maximalen Erwärmung um zwei Grad nun sogar eine maximale Erwärmung um 1,5 Grad festgeschrieben werden soll, signalisierten auch die USA Bereitschaft für eine „sehr ehrgeizige Koalition“, wie Außenminister John Kerry sagte. Andere Länder wie etwa Saudiarabien blockieren bislang jedoch jegliche Bewegung in diese Richtung. (Reuters/jaz)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.12.2015)