USA melden Tod von IS-Finanzchef

Der Sondergesandte von US-Präsident Barack Obama für den Kampf gegen den IS, Brett McGurk
Der Sondergesandte von US-Präsident Barack Obama für den Kampf gegen den IS, Brett McGurkREUTERS
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Der Finanzchef der Terrormiliz "Islamischer Staat", Abu Salah, wurde laut den USA bei einem Luftangriff getötet.

Die USA haben den Finanzchef der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) für tot erklärt. Abu Salah sei bei einem Luftangriff im Nordirak getötet worden, teilte das US-Militär am Donnerstag mit. Zudem seien zwei weitere ranghohe Mitglieder der Extremistengruppe ums Leben gekommen. Der Sondergesandte von US-Präsident Barack Obama für den Kampf gegen den IS, Brett McGurk, bestätigte dies.

Der Angriff fand Ende November nahe Tal Afar westlich von Mosul statt. Heeresoberst Steve Warren bezeichnete Salah, der auf der Terrorliste der USA als Muafaq Mustafa Mohammed al- Karmoush geführt wurde, als Finanzminister und eines der erfahrensten Mitglieder des IS. Er sei früher Teil des Terrornetzwerks Al-Kaida gewesen.

Öl- und Antiquitätenverkäufe

Bei den anderen beiden Getöteten handelt es sich Warren zufolge einerseits um einen Vollstrecker von Todesurteilen und Geldeintreiber. Sein Tod schwäche die Fähigkeit der Terrormiliz, Geld von der Bevölkerung zu erzwingen. Der dritte Getötete habe dem IS neue Rekruten herbeigeführt sowie die Beschaffung von Informationen und Waffen koordiniert. Warren sagte, der Tod der drei werde es dem IS erschweren, seine Kämpfer zu befehligen und zu kontrollieren sowie sich zu finanzieren.

Die USA fliegen in Syrien und im Irak Luftangriffe auf Ziele des IS. Die Organisation kontrolliert Teile beider Länder und herrscht dort mit brutaler Hand. Zu ihren Einnahmequellen gehören vor allem Öl- und Antiquitätenverkäufe sowie Erpressung und Plünderung.

Eine Mrd. Dollar Beute

Nach Einschätzung der US-Regierung erbeutete der IS bis zu eine Milliarde Dollar (910 Mio. Euro) von Banken im Irak und in Syrien. Die Jihadisten hätten die Tresore von Geldhäusern in ihrem Einflussgebiet geplündert, sagte der für den Kampf gegen Terrorfinanzierung zuständige Staatssekretär im US-Finanzministerium, Adam Szubin, am Donnerstag in London.

Die Beute aus diesen Diebstählen belaufe sich auf 500 Millionen bis zu einer Milliarde Dollar. Darüber hinaus habe die Miliz der Bevölkerung unter ihrer Herrschaft oft mit brutalen Mitteln weitere Millionen abgepresst.

Der Schwarzmarkt-Verkauf von Öl brachte dem IS noch einmal mehr als 500 Millionen Dollar ein, sagte Szubin. Der Rohstoff werde in großer Menge an die Regierung des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad verkauft. Ein Teil gelange auch über die Grenze in die Türkei. Der Ölhandel des IS habe ein Volumen von bis zu 40 Millionen Dollar monatlich.

Der IS ist in dem seit Jahren andauernden Bürgerkrieg in Syrien zu einem der mächtigsten Gegner Assads geworden. Die USA und ihre Verbündeten nehmen bei ihren Luftangriffen auf den IS auch Öl-Anlagen im Gebiet der Extremisten ins Visier. Zudem war die finanzielle Austrocknung der radikalen Islamisten auch ein Thema des jüngsten G-20-Gipfel in der Türkei. In der EU hatten unlängst Deutschland und Frankreich auf schnellere Fortschritte im Kampf gegen die Terrorfinanzierung gedrungen.

(APA/dpa/AFP)

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