Die Alarmstufe in Genf bleibt erhöht. In einem Auto mit belgischem Kennzeichen seien Verdächtige mit Verbindungen zu Salah Abdeslam eingereist.
Die Schweizer Polizei hat am Freitag ihre Fahndung nach mehreren mutmaßlichen Terroristen in der UN-Metropole Genf und Umgebung fortgesetzt. Die Alarmstufe bleibe erhöht, hieß es bei den Sicherheitsbehörden. Allerdings sei die Lage nicht mit der in Brüssel vergleichbar, sagte Sicherheitsdirektor Pierre Maudet der Zeitung "Le Temps". In der belgischen Hauptstadt hatte im November im Zuge von Abwehrmaßnahmen gegen einen befürchteten Anschlag das öffentliche Leben mehrere Tage lang stillgestanden.
Für den Genfer Sitz der Vereinten Nationen sowie für Synagogen, den Flughafen und Bahnhöfe wurden die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt. Die Schweizer Bundesanwaltschaft hatte am Mittwoch ein Strafverfahren gegen Unbekannt wegen des Verdachts auf Unterstützung von Terrorgruppen wie Al-Kaida und "Islamischer Staat" (IS) eröffnet. Die Botschaft der USA in Bern rief US-Bürger in der Schweiz zu erhöhter Wachsamkeit auf.
Die Genfer Zeitung "Le Matin" berichtete, mehrere Verdächtige seien von Frankreich aus in einem Auto mit belgischem Kennzeichen nach Genf gekommen. Einer von ihnen soll den flüchtigen Salah Abdeslam kennen, der an den Attentaten in Paris beteiligt gewesen sein soll. Die Polizei machte dazu keine Angaben.
Gewehre von Serbien an USA verkauft
In der Zwischenzeit wurden Informationen zu den Waffen, die bei den Anschlägen von Paris verwendet wurden, bekannt. Eines der Gewehre ist im Jahre 2013 von dem serbischen Waffenproduzenten Zastava oruzje an den US-Internethändler Century Arms in Florida verkauft worden. Das berichtete die private serbische Presseagentur Beta am Freitag unter Berufung auf den serbischen Firmenchef Milojko Brzakovic.
Mindestens sieben Gewehre, die in den Anschlägen verwendet wurden, wurden demnach im zentralserbischen Kragujevac hergestellt, die Mehrheit davon noch vor dem Zerfall des ehemaligen Jugoslawien im Jahre 1991. Zwischen 1983 und 1988 waren drei Gewehre entsprechend den Firmenunterlagen an die damaligen jugoslawischen Streitkräfte geliefert worden.
Bei den in Serbien hergestellten Waffen würde sich Brzakovic zufolge eigentlich um halb-automatische Jagdgewehre handeln. An die US-Firma Century Arms werden gemäß der Presseagentur jährlich bis zu 25.000 Stück Jagdgewehre verkauft.
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(APA/dpa)