Die Bank-Austria-Mutter erfüllt die Vorgaben der EZB nur sehr knapp.
Mailand. Die Kapitalquote der Bank-Austria-Mutter Unicredit ist nur etwas dicker als die Anforderungen der Bankenaufseher der EZB. Laut diesen müssen die Italiener ab 1. Jänner mindestens zehn Prozent hartes Kernkapital vorhalten. Zum 30. September kam Unicredit auf eine Quote von 10,44 Prozent.
In Zukunft werden die Anforderungen der Aufsicht aber noch strenger. Denn die geforderte Quote steigt bis 2019 jedes Jahr um weitere 0,25 Prozentpunkte, weil die EZB Unicredit als so wichtig für das globale Bankensystem einstuft, dass sie auf keinen Fall „umfallen“ darf.
Die EZB macht ab 2016 jeder einzelnen der von ihr direkt beaufsichtigten Banken individuelle Kapitalvorgaben. Während die EZB es selbst ungern sieht, dass die Geldhäuser diese Zahlen veröffentlichen, zwingt die italienische Marktaufsicht Consob die Institute dort, sie offenzulegen.
Unicredit beschloss erst vor rund vier Wochen ein Umbauprogramm, mit dem die Quote bis 2018 auf 12,6 Prozent steigen soll. Dazu gehören auch massive Einschnitte im Privatkundengeschäft der Bank Austria. Details dazu dürften kommende Woche bekannt gegeben werden. (Reuters)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.12.2015)