Saudi-Arabien: Erstmals Frauen in Gemeinderat gewählt

Frauen an den Urnen in Saudi-Arabien.
Frauen an den Urnen in Saudi-Arabien.APA/EPA/AHMED YOSRI
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Drei Frauen dürfen künftig Politik machen. Saudi-Arabien war der letzte Staat der Welt, der Männern das Wahlrecht vorbehielt.

Bei den ersten Wahlen in Saudi-Arabien, an denen sich Frauen beteiligen durften, haben mindestens drei Kandidatinnen Sitze in Gemeinderäten gewonnen. Laut ersten inoffiziellen Ergebnissen wurden in der Hafenstadt Jeddah im Westen des Landes zwei Frauen gewählt. Eine weitere Frau zog in das Lokalparlament von Mekka ein, wie es am Sonntag weiter hieß. Die offiziellen Ergebnisse sollen im Laufe des Tages veröffentlicht werden.

In Jeddah holten den Informationen zufolge die Kandidatinnen Lama Abdulazziz al-Sulaiman und Rasha Hifsi ausreichend Stimmen für ein Mandat. Beide sind Unternehmerinnen. Abdulazziz al-Sulaiman war bereits in den Vorstand der Industrie- und Handelskammer in Jeddah gewählt worden. In Mekka gewann die Kandidatin Salma bint Hisab al-Otaibi (al-Utaibi) ein Mandat.

Nur 130.000 von 1,5 Millionen Wählern weiblich

Bei der Abstimmung am Samstag hatten erstmals in der Geschichte Saudi-Arabiens Frauen kandidieren und wählen dürfen. Menschenrechtler und Frauenrechtsaktivistinnen beklagten jedoch, die Kandidatur und die Registrierung als Wählerinnen sei Frauen schwer gemacht worden. So waren von den rund 1,5 Millionen Wählern nur etwa 130.000 weiblich. Saudi-Arabien war der letzte Staat der Welt, der Männern das Wahlrecht vorbehielt.

Generell sind ihre Rechte in dem islamisch-konservativen Königreich, in dem eine besonders strenge Auslegung des islamischen Gesetzes der Scharia gilt, stark eingeschränkt. Sie dürfen weder Auto fahren noch ohne die Einwilligung eines männlichen Verwandten auch nicht arbeiten, reisen oder heiraten. In der Öffentlichkeit sind die meisten Frauen verschleiert. Die Gemeinderäte sind die einzigen Gremien in der absoluten Monarchie, das vom Volk gewählt wird.

(APA/AFP)

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