OÖ: "Nicht einmal symbolisch wird Macht aufgeteilt"

Fiona Kaiser
Fiona KaiserAPA/HARALD DOSTAL
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Die Parteirebellen Fiona Kaiser und Bernd Dobesberger sollen nicht mehr als Vize von SPÖ-Chef Reinhold Entholzer agieren. Kaiser ist erzürnt.

Die Parteirebellen Fiona Kaiser und Bernd Dobesberger - sie haben die SPÖ-kritische Initiative "Kompass" ins Leben gerufen - sollen nicht länger Stellvertreter des oberösterreichischen SPÖ-Landesparteichefs Reinhold Entholzer bleiben. Bei seiner Klausur am Wochenende in Linz segnete der Vorstand Entholzers entsprechenden Wahlvorschlag für den Landesparteitag am 16. Jänner ab, bestätigte die Partei Medienberichte.

Einstimmig beschlossen die Vorstandsmitglieder, dass sich Entholzer zur Wiederwahl stellen soll. Der Kreis seiner Stellvertreter werde jedoch deutlich von 15 auf nur mehr vier Personen verkleinert. So könne effizienter gearbeitet werden, lautet die Begründung.

"Nicht einmal symbolisch wird Macht aufgeteilt"

Verärgert reagierte Oberösterreichs SJ-Vorsitzende Kaiser über diese Entscheidung: "Was erwartet man sich als Partei, wenn man in Zeiten des Erneuerungsprozesses kritische junge Menschen von Funktionen in der Partei enthebt? Noch dazu, ohne vorher mit ihnen zu sprechen? Nicht einmal symbolisch wird die Macht jetzt noch aufgeteilt." Von einer Öffnung ihrer Partei merke sie nichts. Der sogenannte Neustart, den die Roten nach dem Stimmenverlust von sieben Prozentpunkten (jetzt 18 Prozent) bei der Landtagswahl Ende September ausgerufen haben, werde so "eher zum Fehlstart".

Am Rande des ersten Landeskongresses von "Kompass" Anfang Oktober hatte sich Sprecher Dobesberger für die Ablöse von Parteichef Entholzer innerhalb der nächsten Monate ausgesprochen. In einer später verabschiedeten Resolution war dann allerdings nur mehr von einer Urabstimmung über Führungspositionen die Rede.

Auf dem Wahlvorschlag zu Entholzers Stellvertretern für den kommenden Parteitag stehen die Landtagsabgeordnete und Frauenvorsitzende Sabine Promberger, die dritte Landtags-Präsidentin Gerda Weichsler-Hauer, der Linzer Bürgermeister Klaus Luger sowie oö. AK-Präsident Johann Kalliauer.

(APA)

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