Spitzentreffen von Putin und Erdogan abgesagt

Da war noch alles in Ordnung: Putin und Erdogan beim G-20 Gipfel im November.
Da war noch alles in Ordnung: Putin und Erdogan beim G-20 Gipfel im November.APA/AFP/Yasin Bulbul
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Der Streit zwischen Moskau und Ankara geht weiter. Ein weiterer Konfliktfall zwischen einem türkischen und russischen Schiff wurde bekannt.

Im Zuge des Streits zwischen Russland und der Türkei ist ein für diesen Dienstag geplantes Treffen von Präsident Wladimir Putin mit seinem Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan abgesagt worden. Das in St. Petersburg vorgesehene Gespräch finde nicht statt, sagte Putins Sprecher Dmitri Peskow am Montag in Moskau. Eine russische Firma berichtete indes von einem weiteren Zwischenfall im Schwarzen Meer.

Einen Tag nach dem jüngsten Zwischenfall in der Ägäis hat ein russisches Energieunternehmen von einem früheren Konfliktfall mit einem türkischen Schiff im Schwarzen Meer berichtet. Ein türkischer Frachter habe einem Konvoi russischer Schiffe, darunter auch ein Zerstörer, den Seeweg blockiert, teilte das auf der annektierten ukrainischen Halbinsel Krim ansässige Unternehmen Chernomorneftegas am Montag mit. Demnach trug sich der Vorfall am 24. November zu. An diesem Tag hatte die türkische Luftwaffe im syrisch-türkischen Grenzgebiet einen russischen Militärjet abgeschossen.

Türkei habe "Notfallsituation" geschaffen

"Entgegen internationaler Regeln zur Vermeidung von Schiffskollisionen auf See und allgemein anerkannter Navigationsnormen hat ein türkisches Schiff dem Konvoi den Weg nicht freigemacht", teilte das staatliche Unternehmen mit. Das türkische Schiff habe eine "Notfallsituation" geschaffen und nicht auf Funksprüche reagiert. Zwei Schiffe von russischer Küstenwache und Marine hätten das türkische Schiff schließlich zum Kurswechsel gezwungen. Die russischen Schiffe transportierten demnach Bauteile für Bohranlagen.

Das Verhältnis zwischen der Türkei und Russland ist derzeit stark angespannt. Erst am Sonntag gab es in der Ägäis einen Zwischenfall zwischen einem russischen Kriegsschiff und einem türkischen Fischerboot. Der russische Zerstörer "Smetliwi" feuerte dabei Warnschüsse ab. Am 24. November hatte die türkische Luftwaffe im syrisch-türkischen Grenzgebiet ein russisches Militärflugzeug abgeschossen. Russland beschloss daraufhin eine Reihe von Sanktionen gegen die Türkei.

(APA/Reuters/dpa/AFP)

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