Der Zweite Nationalratspräsident übt scharfe Kritik an seinem FP-Amtskollegen. Dessen Handlen sei "einer Demokratie unwürdig". Graf will beim Kommers schlagender Burschenschaften in Innsbruck eine Rede halten.
Der Zweite Nationalratspräsident Fritz Neugebauer (ÖPV) hat seinen FPÖ-Amtskollegen Martin Graf ungewohnt scharf kritisiert - allerdings ohne dessen Namen zu nennen. "Die Freunde sollten endlich einmal wissen, dass sie zwar demokratisch gewählt sind, dass aber ihr Handeln einer Demokratie unwürdig ist", sagte der scheidende ÖAAB-Obmann in seiner Rede beim Bundestag des ÖVP-Arbeitnehmerbundes am Samstag in Richtung FPÖ.
Neugebauer richtete seine Kritik an den "politischen Mitbewerber, der heute im Westen des Landes eine Veranstaltung abhält". Er bezog sich auf den Kommers der schlagenden Burschenschaften in Innsbruck, wo Graf eine Festrede halten soll. "Die eine Sichtweise ist die staatspolitisch rechtliche, die andere ist die politische", so Neugebauer zum Umgang seiner Partei mit der FPÖ und Graf, der auch von den schwarzen Abgeordneten ins Nationalratspräsidium gewählt wurde. Und weiter: "Derartige Tendenzen, am rechten oder linken Totalitarismus anzustreifen, muss man politisch begegnen. Man muss deutlich machen, dass wir mit all diesen Dingen nichts am Hut haben."
"Hundertschaften von Exekutivbeamten" würden bei Veranstaltung wie dem Kommers benötigt, kritisierte Neugebauer. Bedenklich sei auch das Bild, das Österreich dadurch im Ausland mache. Neugebauers Attacken wurden von den ÖAAB-Delegierten mit Applaus aufgenommen, am Ende seiner Rede gab es Standing Ovations für den scheidenden Obmann, dem Michael Spindelegger folgt.
(APA)