Halter von Anleihen mit mehr als fünf Mrd. Euro wollen das Rückkaufangebot nicht annehmen.
Wien. Das Angebot Kärntens an die Gläubiger der Hypo-Bad-Bank Heta ist noch nicht einmal offiziell gestellt (wie berichtet spießt es sich noch bei den Kreditkonditionen zwischen Bund und Land), da droht dem gesamten Vorhaben bereits das Scheitern. Denn am Mittwoch meldeten sich erneut jene Gläubigergruppen zu Wort, die bereits in der Vergangenheit das Angebot als zu niedrig abgelehnt hatten. Allerdings erklärten die Gläubiger, dass sie sich nun zusammengeschlossen und somit ein Volumen von über fünf Mrd. Euro repräsentieren würden – genug, um das im Herbst auf den Weg gebrachte Hypo-Gesetz zu blockieren.
Laut diesem Gesetz muss das Angebot nämlich von zumindest zwei Dritteln der Gläubiger angenommen werden, dann gilt es für jeden Inhaber von Heta-Anleihen. Die kritischen Gläubiger erklärten nun, ein Abkommen unterzeichnet zu haben, laut dem kein Rückkaufangebot unter dem Nominale der Anleihen angenommen werde. Die Höhe des Rückkaufangebots wird allerdings nur für rund 70 Prozent dieses Wertes erwartet. Laut Gläubigern ergibt sich dieser niedrige Wert, weil sich Kärnten bei der Berechnung künstlich armgerechnet hätte.
Sie kritisieren auch, dass es keine Verhandlungen mit den Gläubigern über das Angebot geben soll und signalisieren daher erneut Gesprächsbereitschaft. In Kärnten heißt es am Mittwoch dazu, dass die Forderungen der Gläubiger nicht neu seien. Das Rückkaufangebot werde sich im rechtlichen Rahmen bewegen und von den Gläubigern seriös zu prüfen sein. Der Beitrag Kärntens stelle das maximal wirtschaftlich Mögliche dar. (jaz)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.12.2015)