Tarcisio Bertone reagiert auf den Skandal um die Mitfinanzierung seiner Wohnungsrenovierung durch die Stiftung der vatikanischen Kinderklinik.
Nach dem Skandal um die Mitfinanzierung seiner Wohnungsrenovierung durch die Stiftung der vatikanischen Kinderklinik "Bambino Gesu" hat Kardinal Tarcisio Bertone 150.000 gespendet. Er habe den Wunsch geäußert "etwas angesichts des moralischen Schadens zu tun, der dem Krankenhaus entstanden ist", sagte die Präsidentin des Krankenhauses und seiner Stiftung, Mariella Enoc.
Die Stiftung war verdächtigt worden, mit 200.000 Euro die teuren Renovierungsarbeiten in Bertones Wohnung finanziert zu haben. Ein jüngst erschienenes Enthüllungsbuch deckte auf, dass die Stiftung der Kinderklinik 200.000 Euro zur Renovierung der rund 300 Quadratmeter großen Wohnung Bertones im Vatikan beigesteuert hatte. Im Gegenzug sollte der Kardinal das Appartement für Veranstaltungen zur Spendenwerbung zur Verfügung stellen.
Der damals amtierende Präsident der Kinderklinik-Stiftung, Giuseppe Profiti, bestätigte den Vorgang. Bertone selbst räumte die Mitfinanzierung zuletzt ein, betonte jedoch, dass er davon nichts gewusst habe. Er habe, wie von der vatikanischen Verwaltung verlangt, 300.000 Euro selbst bezahlt. Der Vorstand der Stiftung war nach dem Bekanntwerden der Mitfinanzierung vom Vatikan komplett ausgewechselt worden.
Über die teure Renovierung von Bertones Wohnung hatte der italienische Enthüllungsjournalist Emiliano Fittipaldi in seinem Sachbuch "Avarizia" berichtet. Gegen Fittipaldi und seinem Kollegen Gianluigi Nuzzi führt der Vatikan einen Prozess wegen Entwendung vertraulicher Dokumente.
(APA/dpa)