Front-National-Gründer Jean-Marie soll eine Million Euro nicht aufgelistet haben. Marine gab ihren Besitz um mehrere hunderttausende Euro zu wenig an.
Frankreichs Behörden verdächtigen die Rechtspopulisten Jean-Marie Le Pen und seine Tochter, die Chefin des Front National (FN), Marine Le Pen, falsche Angaben zu ihren Vermögensverhältnissen gemacht zu haben. Die Behörde für die Transparenz des öffentlichen Lebens in Paris teilte am Montag mit, sie gehe Hinweisen nach, die beiden Politiker hätten für das Steuerjahr 2014 ihren Immobilienbesitz "offensichtlich unterbewertet".
Die Steuerfahndung sei eingeschaltet worden. Marine Le Pen teilte in einer ersten Reaktion mit, sie werde Berufung beim Staatsrat einlegen. Bei einer Verurteilung wegen einer falschen Vermögenssteuererklärung drohen eine Geldstrafe von bis zu 45.000 Euro, Haft bis zu drei Jahren und zehn Jahre Entzug des passiven Wahlrechts.
Konto in Schweiz verschwiegen
Marine Le Pen hätte nach den aktuellen Umfragen gute Chancen, bei der Präsidentschaftswahl 2017 in die Stichwahl einzuziehen. Die Bestimmungen, nach denen Volksvertreter zur Offenlegung ihrer Vermögensverhältnisse verpflichtet sind, wurden 2013 verschärft. Jean-Marie und Marine Le Pen sind davon als Europa-Parlamentarier betroffen.
Nach Einschätzung der Behörde wurde der Besitz des FN-Gründers um mehr als eine Million Euro unterbewertet, der seiner Tochter um mehrere hunderttausend Euro. Jean-Marie Le Pen soll ein Konto in der Schweiz und Goldbarren verschwiegen haben. Die Pariser Behörde übergab die Akten den Finanzbehörden, weil sie "strafrechtlich relevant" sein könnten.
Der FN-Gründer und langjährige Partei-Chef Jean-Marie Le Pen wurde im Sommer von der Partei ausgeschlossen, an deren Spitze seit 2011 die Tochter steht.
(APA/AFP)