Nigeria: Wo Schulkinder gefährlich leben

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Die Terrorgruppe Boko Haram hindert eine Million Kinder am Schulbesuch.

Abuja. Sicherheit oder Bildung. In Nigeria und den angrenzenden Nachbarstaaten scheint es derzeit, als müsse man sich für eines der beiden Dinge entscheiden. Kinder, die in den vom Terror gebeutelten Ländern in die Schule gehen, sind einem Sicherheitsrisiko ausgesetzt.

600 Lehrer hat die Terrormiliz Boko Haram bisher allein in Nigeria getötet. Mehr als 2000 Schulen mussten in Nigeria, Kamerun, Niger und dem Tschad geschlossen werden, berichtet das Kinderhilfswerk Unicef.

Bildungseinrichtungen waren in der Vergangenheit häufig Ziel der Terrorgruppe, und viele Kinder haben deshalb Angst, in die Schule zurückzukehren.

Plünderungen, Überfalle und Entführungen sind oft Teil des Schulalltags. Als eine verlorene Generation werden die betroffenen Kinder bereits bezeichnet. Je länger sie der Schule fernbleiben, desto wahrscheinlicher wird es, dass sie von bewaffneten Gruppen rekrutiert oder missbraucht werden.

Boko Haram greift immer wieder Bildungsstätten an, um ihr Credo zu verdeutlichen. Der Name der Gruppe bedeutet: „Bücher sind Sünde“ (bzw. „Westliche Bildung ist Sünde“). Trotzdem sind im Norden Nigerias seit Oktober 400 Schulen wiedereröffnet worden. (poi)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.12.2015)

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