Burschenschafter: "Hitlergruß üble Unterstellung"

Burschenschafter marschieren zur Gedenkfeier am Bergisel
Burschenschafter marschieren zur Gedenkfeier am Bergisel(c) APA (Robert Parigger)
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Die Organisatoren des umstrittenen Festkommers in Innsbruck setzen sich zur Wehr: Die kritisierte Geste sei ein "antifaschistischer Treueschwur". Unterdessen hat die Polizei Ermittlungen aufgenommen.

Die Arbeitsgruppe jener schlagenden Burschenschaften, die am vergangenen Samstag in Innsbruck den umstrittenen Festkommers organisiert hat, hat am Montagabend Vorwürfe zurückgewiesen, Mitglieder hätten bei der Veranstaltung den "Hitler-Gruß" verwendet. Es habe sich um einen "antifaschistischen Treueschwur" gehandelt, hieß es in einer Aussendung. Die Polizei ermittelt unterdessen wegen des Verdachts auf Wiederbetätigung.

Bei der mit einem "Dokumentarfoto" unterlegten "Sensationsmeldung" der "Tiroler Tageszeitung" handle es sich "um eine üble Unterstellung", meinten sie Organisatoren des Festkommers. In Wahrheit sei es "die erhobene Schwurhand zu der letzten Strophe des "Südtiroler Trutzliedes" gewesen. Darin heiße es "Erhebt nun eure Hände zum Schwure hoch und hehr ..." Das zu Beginn der 1920-er Jahre gedichtete "Trutzlied" sei "die heimliche Kampfhymne des antifaschistischen Untergrundes gegen die faschistische Gewaltherrschaft in Südtirol" gewesen und "auf heimlichen Versammlungen gesungen" worden.

In Nordtirol und im übrigen Österreich habe man bei der dritten Strophe die Schwurfinger erhoben, um so dem Land Tirol und seiner Freiheitsbestrebung die Treue zu schwören. Im Gedenken an diese Zeit sei auch auf dem Festkommers dieses Lied gesungen worden und eine Reihe von Festgästen habe dazu - der Aufforderung im Lied folgend - die Schwurhand erhoben, hieß es.

Verdacht auf Wiederbetätigung

Wie die "Tiroler Tageszeitung" weiter berichtet, hat die Innsbrucker Staatsanwaltschaft unterdessen die Sicherheitsdirektion beauftragt, Ermittlungen einzuleiten. Es geht dabei um den Verdacht der nationalsozialistischen Wiederbetätigung.

(APA/Red.)

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