Wagenknecht: Luftangriffe in Syrien sind "Terror"

Sahra Wagenknecht auf einer Demonstration gegen Luftangriffe in Syrien
Sahra Wagenknecht auf einer Demonstration gegen Luftangriffe in Syrienimago/IPON
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Die Fraktionschefin der deutschen Partei "Die Linke" stellt die Anschläge von Paris und die westlichen Luftangriffe auf Jihadisten auf eine Stufe.

Sahra Wagenknecht, Fraktionschefin der deutschen Linkspartei, hat die von der deutschen Bundeswehr unterstützten westlichen Luftangriffe in Syrien mit den Terroranschlägen in Paris verglichen.

"Natürlich ist es kein geringeres Verbrechen, unschuldige Zivilisten in Syrien mit Bomben zu ermorden, als in Pariser Restaurants und Konzerthäusern um sich zu schießen", sagte sie in einem Interview mit der Nachrichtenagentur DPA. "Das eine ist individueller, das andere staatlich verantworteter Terror." Freilich führt seit Monaten auch Russland, dessen Position Wagenknecht ansonsten zuneigt, Luftangriffe in Syrien durch, allerdings unterstützen diese das syrische Regime.

Rund 300 tote Zivilisten seit September

Bei den Pariser Anschlägen der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) auf einen Konzertsaal, mehrere Cafés und Restaurants sowie vor dem Fußballstadion Stade de France waren am 13. November 130 Menschen getötet worden. Als Reaktion darauf begann Frankreich Luftangriffe auf den IS in Syrien und bat die EU-Verbündeten um Unterstützung. Die deutsche Bundeswehr beteiligt sich mit einem Tankflugzeug und einer Fregatte zum Schutz eines französischen Flugzeugträgers. Im Jänner sollen deutsche "Tornado"-Aufklärungsflugzeuge hinzukommen.

Nach Angaben der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte starben seit Beginn der US-geführten internationalen Luftangriffe auf syrische IS-Stellungen im September 2015 mindestens 299 Zivilisten, unter ihnen 81 Kinder.

(APA/DPA)

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