Asyl: Anschober kritisiert Zurückweisungen durch Deutschland

Oberösterreichs Asyl-Landesrut Rudi Anschober (Grüne)
Oberösterreichs Asyl-Landesrut Rudi Anschober (Grüne)APA/BARBARA GINDL
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Es geht um täglich 50 bis 100 Asylwerber, die eigentlich nach Schweden weiterreisen wollen. Dadurch spitzt sich das Quartierproblem in Oberösterreich zu.

Der oberösterreichische Asyl-Landesrat Rudi Anschober kritisiert, dass die deutschen Behörden seit einigen Wochen täglich zwischen 50 und 100 Asylwerber nach Oberösterreich zurückweisen. Der Grund dafür: Sie wollen in Deutschland keinen Asylantrag stellen, sondern meist weiter zu Verwandten nach Schweden.

Anschober argumentiert, diese Rückweisungen aufgrund des Asylziels Schweden seien humanitär aus Sicht der Betroffenen ein großes Problem, weil es Sinn ergeben würde, den Asylantrag dort zu stellen, wo etwa durch Verwandtschaften eine verbesserte Integrationsmöglichkeit gegeben ist.

Unterkunft für 2000 zusätzliche Personen nötig

Auch für Oberösterreich sei die Vorgangsweise der Deutschen problematisch, weil sich dadurch gerade um die Feiertage das Quartierproblem zuspitze. Denn in einem Monat handle es sich um rund 2000 zusätzliche Personen, für die eine Unterkunft gesucht werden müsse, obwohl sie gar keinen Asylantrag in Oberösterreich stellen wollen.
Anschober fordert vom Innenministerium eine Initiative bei den deutschen Behörden, um diesen „kontraproduktiven Vorgang“ zu beenden und eine Durchreise dieser Gruppe nach Schweden zu ermöglichen.

(APA)

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