Der Bürgermeister einer kurdischen Stadt wurde wegen der "Unterstützung und Mitgliedschaft in einer Terrororganisation" schuldig gesprochen.
Der Bürgermeister einer kurdischen Stadt im Osten der Türkei ist wegen Mitgliedschaft in der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) zu 15 Jahren Haft verurteilt worden. Der 38-jährige Bekir Kaya wurde am Montag wegen der "Unterstützung und Mitgliedschaft in einer Terrororganisation" schuldig gesprochen, wie einer seiner Vertrauten der Nachrichtenagentur AFP sagte.
Kaya gehört der prokurdischen Demokratischen Partei der Völker (HDP) an und steht seit 2009 an der Spitze der Stadt Van. Im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen die PKK saß er vor drei Jahren bereits für zehn Monate in Haft.
Offensive gegen die kurdischen Rebellen
Im kurdisch dominierten Südosten der Türkei führt die Armee derzeit eine Offensive gegen die kurdischen Rebellen. Zudem leitete die Justiz Strafverfahren gegen kurdische Politiker ein. Wegen Forderungen nach Autonomie für die türkischen Kurdengebiete wird unter andrem gegen die HDP-Vorsitzenden Selahattin Demirtas und Figen Yüksekdag ermittelt.
Kurdische Aufständische hatten im Jahr 1984 im Südosten der Türkei einen Kampf um größere Autonomierechte begonnen. Der Konflikt der Regierung in Ankara mit der PKK eskalierte im Juni wieder, der vor drei Jahren eingeleitete Friedensprozess kam zum Erliegen. Bei Gefechten mit oder Luftangriffen der Armee wurden nach Regierungsangaben im vergangenen Jahr 3100 PKK-Kämpfer getötet.
(APA/AFP)