Bundespräsidenten-Wahl: Van der Bellen tritt an

Alexander Van der Bellen
Alexander Van der BellenDie Presse
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Der frühere Grünen-Parteichef gab sein Antreten in einem Video mit dem Titel "Mutig in die neuen Zeiten" bekannt.

Nun steht es fest: Der frühere Grünen-Chef Alexander Van der Bellen kandidiert bei der Bundespräsidentschaftswahl. Das gab er am Freitag – und damit am Tag nach der Absage von Erwin Pröll als ÖVP-Kandidat – in einem Video auf der Plattform „YouTube“ bekannt. Es trägt den Titel: „Mutig in die neuen Zeiten.“

Darin sieht man Van der Bellen auf das Parlament zugehen. Dann setzt seine Stimme ein: „Österreich liegt mir am Herzen.“ Schwenk auf seine Beine, die die Treppen zum Hohen Haus hinaufschreiten: „Österreich ist meine Heimat. Unsere Heimat.“ Schließlich sieht man das Profil des Politikers, der betont, dass jeder, der in der Republik lebe, ein Recht auf Frieden habe.

Er glaube an die Menschenrechte, aber auch an die „Menschenpflichten“, führt Van der Bellen in dem 2:14 Minuten langen Video aus. „Nämlich die Pflicht, Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit nicht als Selbstverständlichkeit anzusehen, sondern darauf zu schauen und zu achten, dass sie auch in Zukunft garantiert sind.“ Er fühle sich verpflichtet, dazu beizutragen. „Lassen Sie uns gemeinsam an einer guten Zukunft arbeiten“, ruft er schließlich seine Seher – und potenziellen Wähler – auf.

"Ich bitte um Ihr Vertrauen"

„Lassen Sie uns ein Stück des Weges gemeinsam gehen“, schließt Van der Bellen schließlich den Beitrag. Um sich noch kurz selbst vorzustellen: „Mein Name ist Van der Bellen. Ich kandidiere für das Amt des Bundespräsidenten der Republik Österreich. Und ich bitte um Ihr Vertrauen und Ihre Unterstützung", so der 71-Jährige. Details will er in einer Pressekonferenz am Sonntag verkünden.

Van der Bellen schlägt mit der Videobotschaft denselben Weg ein wie die unabhängige Kandidatin und frühere Präsidentin des Obersten Gerichtshofes, Irmgard Griss. Sie hatte bereits vor Weihnachten über „YouTube“ bekanntgegeben, für das höchste Amt im Staat kandidieren zu wollen.

Wahlkampf wird über Verein organisiert

Die Grünen haben übrigens bereits vorab bekanntgegeben Van der Bellen zwar unterstützen zu wollen, ihn aber nicht zum offiziellen Parteikandidaten zu machen. Daher wird die Kandidatur des Grünen nicht von der Partei, sondern laut einer Aussendung vom Freitag von einem Verein namens "Gemeinsam für Van der Bellen - Unabhängige Initiative für die Bundespräsidentschaftswahl 2016" - organisiert. Als Vereins-Vorsitzender fungiert allerdings Van der Bellens früherer Partei-Pressesprecher Lothar Lockl. Auch Klubdirektor Robert Luschnik und Parteikommunikationschefin Nives Sardi sind im Verein mit dabei.

Grünen-Bundessprecherin Eva Glawischnig begrüßte Van der Bellens Antreten am Freitag erwartungsgemäß: "Sein überlegtes, ehrliches und respektvolles Auftreten sind Gewähr dafür, dass er ein über den Parteien stehender, allein seinem Gewissen und der Bevölkerung verpflichteter Bundespräsident sein kann."

(hell)

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