Der Preis für die Nordseesorte Brent sank um 89 Cent auf 30,66 US-Dollar pro Barrel. Weiterhin lastet das weltweit hohe Angebot an Rohöl auf den Preisen.
Die Ölpreise haben am Dienstag ihre Talfahrt fortgesetzt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Februar kostete in der Früh 30,66 US-Dollar (28,16 Euro). Dies ist der niedrigste Stand seit zwölf Jahren. Das waren 89 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI fiel um 78 Cent auf 30,63 Dollar. Auch dies war der tiefste Stand seit 2004.
Weiterhin lastet das weltweit hohe Angebot an Rohöl auf den Preisen. Zudem dürfte bald auch der Iran wieder mehr Rohöl exportieren, da die endgültige Aufhebung der Sanktionen offenbar näher rückt. "Meine Erwartung ist, dass dieser Tag recht bald kommen wird", sagte EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini am Montag. Es gebe aber noch keinen festen Termin. Voraussetzung sei, dass der Iran alle Verpflichtungen aus dem Atomabkommen erfüllt. In diesem Umfeld hat auch die Erholung am chinesischen Aktienmarkt die Ölpreise nicht gestützt.
OPEC-Vorsitzender will Sondertreffern
Der derzeitige Vorsitzende der OPEC, Nigerias Ölminister Emmanuel Ibe Kachikwu, hat wegen des dramatischen Ölpreisverfalls ein Sondertreffen der Vereinigung gefordert. Die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) solle Anfang März zusammenkommen, sagte der Minister am Dienstag auf einer Konferenz in Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten. "Wir haben gesagt, wenn der Preis die 35-Dollar-Marke erreicht, dann werden wir über ein Sondertreffen sprechen", sagte Kachikwu.
Die OPEC hatte bei ihrem regulären Treffen Anfang Dezember entschieden, die Fördermenge nicht zu drosseln. Zudem steht die Ausweitung der Ölförderung im Iran bevor, sobald der Westen seine Sanktionen aufhebt. Laut einer Prognose der Weltbank vom August wird der Preis bei einer "vollständigen Rückkehr des Iran auf den Weltmarkt" um zehn Dollar pro Barrel sinken. Die Aufhebung der Sanktionen wird im Sommer erwartet.
(APA/dpa)