Flüchtlinge: Österreich beantragt Aufschub bei Umverteilung

Österreich hat sich im Rahmen der EU-Verteilung zur Aufnahme von 1953 Flüchtlingen verpflichtet. Es gebe aber nicht genügend Plätze.

Österreich hat die EU-Kommission um einen zwölfmonatigen Aufschub bei der Aufnahme von Flüchtlingen aus Griechenland und Italien gebeten. Das erklärte die Brüsseler Behörde am Dienstag und bestätigte damit einen entsprechenden Bericht auf "nzz.at". Man sei dabei, das Ansuchen Österreichs zu prüfen, so ein Sprecher.

Österreich hat sich zur Aufnahme von 1953 Flüchtlingen (1491 über Griechenland, 462 über Italien eingereist) im Rahmen der EU-Umverteilung (Relocation) verpflichtet, bisher aber keine freien Plätze gemeldet. In Österreich gebe es ohnehin eine "Unterbringungskrise", erklärte Karl-Heinz Grundböck, Sprecher des Innenministeriums. Derzeit gebe es noch keine Antwort der EU-Kommission, man hoffe aber auf deren Verständnis.

Die EU hatte im September gegen den Widerstand Ungarns, Tschechiens, Rumäniens und der Slowakei die Umverteilung von Flüchtlingen auf alle EU-Staaten beschlossen. Bisher haben nach Angaben der Kommission (Stand: 11. Jänner) 17 Länder insgesamt 4.237 Plätze für diese Schutzsuchenden geschaffen. Elf Staaten haben dies verabsäumt. Österreich ist einer davon.

(APA)

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