Bei den Angriffen im Zentrum der indonesischen Hauptstadt starben sieben Menschen. Die Terrormiliz "Islamische Staat" sei verantwortlich, sagt der Polizeichef.
Mehrere Explosionen haben am Donnerstag das Zentrum der indonesischen Hauptstadt Jakarta erschüttert. Dabei sind mindestens sieben Menschen - fünf Attentäter und zwei Zivilisten - ums Leben gekommen, sagt die Polizei. Unter den Opfern soll auch ein Kanadier sein.
Mindestens 19 Personen seien verletzt worden, darunter ist auch ein Österreicher. Das hat das Außenministerium vor Kurzem bestätigt. Der Österreicher habe aber nur leichte Verletzungen erlitten, teilte Sprecher Thomas Schnöll mit. Details nannte er nicht. Unter den Verletzten sollen zudem fünf Polizisten, ein dänischer UN-Arbeiter und ein Deutscher sein.
Zehn bis 14 Angreifer sollen an dem Anschlag beteiligt gewesen sein, sagte die Polizei - es seien keine Ausländer gewesen. Medien berichteten, in der Millionenstadt seien insgesamt sechs Sprengsätze gezündet worden, darunter einer vor einem Einkaufszentrum, in dem sich eine Starbucks-Filiale befindet, und vor einer nahegelegenen Polizeistation. Rings um das Einkaufszentrum hatten sich Scharfschützen postiert. Hunderte Sicherheitskräfte waren im Einsatz. In einem Kino in demselben Gebäude lieferte sich die Polizei Schusswechsel mit verschanzten Angreifern.
IS bekennt sich zu Anschlägen
Zu dem Anschlag bekannte sich die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS). Kämpfer des IS hätten am Donnerstagmorgen ausländische Bürger und Sicherheitskräfte angegriffen, meldete die als Sprachrohr der Extremisten geltenden Nachrichtenagentur Al-Amak im Internet. Die Angaben ließen sich vorerst nicht unabhängig überprüfen.
"Der IS steckt definitiv hinter dem Attentat", hatte zuvor Tito Karavian, der Polizeichef von Jakarta, bekannt gegeben. Der IS hatte schon im November gedroht, das Land mit der größten muslimischen Bevölkerung weltweit, ins Visier zu nehmen. Sicherheitsbehörden hatten Informationen über eine Warnung des IS erhalten, "wonach es ein Konzert in Indonesien geben werde, über das weltweit berichtet würde."
Erst vor wenigen Wochen waren in Indonesien nach einer Drohung gegen den Flughafen von Jakarta die Sicherheitsvorkehrungen erhöht worden. Das Land, in dem zahlenmäßig die meisten Muslime weltweit leben, war in den Jahren 2000 bis 2009 Ziel mehrerer schwerer Bombenanschläge. Allein bei einem Attentat auf der Urlaubsinsel Bali wurden im Jahr 2002 insgesamt 202 Menschen getötet. Seither gehen die Behörden hart gegen Extremisten vor.
(APA/AFP/Reuters/Red.)