Merkel will Deutschlands Verteidigungsetat aufstocken

Ein deutscher Tornado auf einer Nato-Station.
Ein deutscher Tornado auf einer Nato-Station.APA/AFP/dpa/CARSTEN REHDER
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Offenbar machen die USA Druck auf NATO-Partner ihr Verteidigungsbudget zu erhöhen. Deutschland drohten jederzeit Anschläge, heißt es in einem internen Bericht.

Die deutsche Bundesregierung will ihr Verteidigungsbudget erhöhen. Das habe Bundeskanzlerin Angela Merkel im Verteidigungsausschuss des Bundestages angekündigt, berichtete die "Bild"-Zeitung am Donnerstag.

"Wir müssen einen vernünftigen, qualitativen Beitrag leisten, damit andere - jenseits des Atlantiks - bereit sind, sich zu engagieren", zitierte die Zeitung die Kanzlerin nach Angaben von Teilnehmern der Sitzung. Deutschland reagiere damit offenbar auf den Druck der USA, die wiederholt gefordert haben, dass alle NATO-Partner ihren Verteidigungshaushalt auf zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts aufstocken. Deutschland verfehle diese Marke in diesem Jahr um rund 25 Milliarden Euro, heißt es in dem Bericht weiter.

"Deutschland ist Ziel jihadistischer Gewalt"

Auch berichtet die "Bild"-Zeitung von Warnungen des Innenministeriums vor Anschlägen in Deutschland nach dem Muster der Attentate von Paris. Die Zeitung beruft sich dabei auf einen aktuellen Bericht des Bundesinnenministeriums (BMI) zur Sicherheitslage in Deutschland. In dem als vertraulich eingestuften Bericht heiße es: "Deutschland ist erklärtes und tatsächliches Ziel jihadistisch motivierter Gewalt", die "sich jederzeit in Form von Gewalttaten gegen staatliche und zivile Einrichtungen sowie Staatsbedienstete und Zivilpersonen konkretisieren" könne.

Konkret warne der Bericht vor Attacken im Stil der Angriffe von Paris. Dabei gelten dem Blatt zufolge "multiple, teilweise über mehrere Tage zeitversetzte, Anschläge gegen verschiedene Zielkategorien" mit Hilfe von Schusswaffen, Spreng- und Brandbomben als das wahrscheinlichste Szenario.

In dem Bericht heißt es der Zeitung zufolge dazu, dass "Anschläge unter Nutzung von unkonventionellen Spreng- und Brandvorrichtungen" oder "Angriffe mittels Schusswaffen oder sonstige gefährlichen Gegenständen" am wahrscheinlichsten sind. Als mögliche Täter gelten laut der Sicherheitsanalyse des BMI "Einzeltäter oder autonom agierende Gruppen". Die größte Gefahr gehe von ehemaligen Syrien-Kämpfern aus.

(APA/Reuters)

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