Wegen Ölpreisverfall: Russland muss Teil von Rosneft verkaufen

Premier Medwedjew und Rosenft-Chef Igor Setschin
Premier Medwedjew und Rosenft-Chef Igor Setschinimago/ITAR-TASS
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Anteile von rund einem Fünftel des mehrheitlich staatlichen Ölkonzerns sollen abgestoßen werden: "Wir müssen den Staatshaushalt mit neuen Realitäten und schrumpfenden Mitteln konstruieren."

Weil ihre Einnahmen infolge des Ölpreisverfalls deutlich eingebrochen sind, will die russische Regierung einen Teil des Ölkonzerns Rosneft verkaufen. "Wir müssen nun eine Entscheidung treffen, woher wir das Geld nehmen", sagte Finanzminister Anton Siluanow am Samstag mit Blick auf das Haushaltsminus dem Fernsehsender Rossija-1. Deshalb sollten 19,5 Prozent von Rosneft verkauft werden. Dies hätte eigentlich bereits vor Jahren geschehen sollen, sagte Siluanow.

Die russische Regierung diskutiert seit Jahren darüber, ihren Rosneft-Anteil von 69,5 Prozent zu reduzieren. Eine 2013 getroffene Entscheidung zum Verkauf von 19,5 Prozent wurde später wieder revidiert. Der Finanzminister sagte, der fallende Ölpreis stelle den Staat vor neue Herausforderungen. "Der Ölpreis ist auf ein Viertel seines früheren Werts gefallen", sagte Siluanow. "Wir müssen den Staatshaushalt mit neuen Realitäten und schrumpfenden Mitteln konstruieren."

Privatisierung soll Billion Rubel rollen lassen

Laut Siluanow will die Regierung durch die erneute Privatisierung von Staatsunternehmen rund eine Billion Rubel (11,8 Milliarden Euro) einnehmen. Präsident Wladimir Putin nannte im Dezember Rosneft und die Fluggesellschaft Aeroflot als Kandidaten für die Privatisierung, äußerte zugleich aber Zweifel, dass die Marktbedingungen günstig seien. Auch der Verfall des Rubels dürfte den Verkauf der Unternehmensanteile erschweren.

(APA/AFP)

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